Steuerflucht mit Buffets Hilfe
Starinvestor finanziert Burger-King-Deal zu 25 Prozent
Miami. Rund 11,4 Milliarden Dollar (8,6 Milliarden Euro) lässt sich die Fastfoodkette Burger King die Übernahme des kanadischen Konkurrenten Tim Hortons kosten. Dies teilte der mit der Fusion zum drittgrößten Fast-Food-Konzern aufsteigende Burgerbrater am Dienstag mit. Bei der Verlagerung des Konzernsitzes ins steuergünstige Kanada wird der US-Großinvestor Warren Buffett tatkräftig unterstützen. Der Starinvestor soll zu diesem Zweck Tim Hortons mitfinanzieren, berichtete das »Wall Street Journal« am Montag unter Berufung auf eingeweihte Kreise.
Mit der Übernahme der kanadischen Kaffee-Kette käme der Fast-Food-Konzern auf 18 000 Läden in 100 Ländern. Buffetts Holding Berkshire Hathaway wird den Deal dem Zeitungsbericht nach zu 25 Prozent finanzieren. Buffetts Rolle erinnert an den 23-Milliarden-Dollar-Einkauf der Ketchup-Firma Heinz von 2013, die Berkshire ebenfalls gemeinsam mit dem Burger-King-Hauptaktionär 3G Capital gestemmt hatte.
Damals hatte Buffett sich lukrative Aktienbeteiligungen gesichert, während 3G die operative Kontrolle bekam. Das könne bei großen Deals ein Muster für die Zukunft sein, hatte der Investor seinerzeit gesagt. Buffett investiert mit Vorliebe in amerikanische Traditionsunternehmen und hilft diesen schon mal mit ein paar Milliarden aus, wenn sie ins Straucheln geraten.
Sollte der Großinvestor sich aber hinter einen Deal stellen, der Burger King die Steuerflucht nach Kanada ermöglichen würde, wäre das eine schallende Ohrfeige für Amerikas Steuerpolitik. Die 1954 in Miami gegründete Burger-Kette ist ein Markenklassiker - und Teil des gastronomischen Kulturerbes in den Vereinigten Staaten.
Betriebswirtschaftlich macht es Sinn, einen Weg vorbei am US-Fiskus zu suchen: Washington zwackt den Unternehmen 35 Prozent von ihren Einkünften ab, inklusive lokaler Steuern zahlen Firmen im Schnitt knapp 40 Prozent. In Kanada sind es laut der Wirtschaftsberatung KPMG 26,5 Prozent.
In Washington dürfte die Nachricht deshalb wenig Freude auslösen. Präsident Barack Obama und vielen Kongressabgeordneten ist die »Steueroptimierung« von US-Unternehmen schon lange ein Dorn im Auge. dpa/nd
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