Ebola erreicht Senegal
550 Neuinfektionen in nur einer Woche in den Hauptgebieten
Die Ebola-Epidemie in Westafrika hat den Senegal erreicht. Gesundheitsministerin Awa Marie Coll Seck bestätigte am Freitag bei einer Pressekonferenz den ersten Fall in dem Land. Der Mann sei in einem Krankenhaus der Hauptstadt Dakar isoliert worden.
Bei dem Patienten handelt es sich demnach um einen 21 Jahre alten Studenten aus dem Nachbarland Guinea. Wie es weiter hieß, stand er in seinem Heimatland unter Beobachtung, verschwand dann jedoch. Daraufhin wurden am Mittwoch die Behörden des Senegals gewarnt, er könne sich dort aufhalten.
Senegal ist das fünfte Land Westafrikas, das von Ebola betroffen ist. Der Erreger tauchte zuerst vermutlich Ende vergangenen Jahres in Guinea auf, breitete sich nach Liberia aus, dann nach Sierra Leone und im Juli nach Nigeria. Nie zuvor haben sich so viele Patienten in einer so großen Region mit Ebola angesteckt. Die Zahl der Infektionen ist in den am schwersten betroffenen Gebieten gerade sprunghaft gestiegen: 550 neue Fälle wurden allein in der vergangenen Woche registriert.
Bis zum 26. August meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vier Ländern 3069 bestätigte und Verdachtsfälle, 1552 Menschen starben. Tatsächlich könnten die Zahlen zwei bis vier Mal so hoch liegen, warnte die Organisation.
Die Epidemie wird auch auf dem Sonder-EU-Gipfel am Samstag in Brüssel ein ´Thema sein. Die französische Regierung kündigte an, sich für zusätzliche Hilfen aus Europa einzusetzen. Die bisherige Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation reiche nicht aus. agenturen/nd
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