PKK ruft Kurden zum Kampf gegen die IS-Miliz auf

Bereits 130.000 kurdische Syrer in die Türkei geflohen / IS-Dschihadisten rücken nach Norden vor / Verbotene Arbeiterpartei Kurdistans wirbt um Widerstandskämpfer

  • Lesedauer: 2 Min.

Ankara. Vor dem Vormarsch der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im Norden Syriens sind nach der Regierung in Ankara bereits mehr als 130.000 Kurden über die Grenze in die Türkei geflogen. Sollte die Offensive der Extremistengruppe andauern, könnten es noch mehr werden, sagte der türkische Vize-Regierungschef Numan Kurtulmus am Montag. Es seien alle notwendigen Maßnahmen getroffen worden, um bei einem weiteren Zustrom die zusätzlichen Flüchtlinge aufzunehmen. Kurz zuvor hatte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR die Flüchtlingszahl mit 100.000 angegeben.

Die Flüchtlingsbewegung aus dem Norden Syriens ist die Folge einer IS-Offensive gegen die Stadt Ain al-Arab an der Grenze zur Türkei. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte eroberten IS-Kämpfer seit Donnerstag etwa 60 Dörfer rund um Ain al-Arab und drängten die kurdischen Kämpfer zurück. Nach tagelangem Zögern öffnete die Türkei am Freitag ihre Grenze am Übergang von Mursitpinar. Die Türkei sieht sich nach der Aufnahme von fast 1,5 Millionen syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen eigentlich überfordert.

Die Stadt Ain al-Arab war bisher vom Bürgerkrieg weitgehend verschont geblieben, weshalb rund 200.000 Vertriebene dort Zuflucht gesucht hatten. Der Vorstoß der IS-Dschihadisten zwang dann jedoch Zehntausende zur Flucht. Wegen der IS-Offensive rief die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) die Kurden in der Türkei auf, zum Kampf gegen die Dschihadisten nach Syrien zu gehen. Die verbotene Guerillagruppe ist bereits im Norden des Iraks an der Seite der kurdischen Peschmerga an den Kämpfen gegen die IS-Miliz beteiligt, die weiter Gebiete im Irak und Syrien in ihre Gewalt gebracht hat. AFP/nd

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