Werbung

Wir haben jetzt eine Dings!

Thomas Blum über den unbeugsamen Opportunismus der Grünen

  • Thomas Blum
  • Lesedauer: 2 Min.

Die schönsten Katrin-Göring-Eckardt-Sätze spricht immer noch Katrin Göring-Eckardt selbst, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag. Dazu, dass ihr Kollege Winfried Kretschmann, schwäbischer Ministerpräsident, im Bundesrat der sich auf Flüchtlingsabwehr konzentrierenden CDU-Politik zugestimmt hat, sagte sie der »Taz«: »Kretschmann ist in einer anderen Situation, er lebt mit einer anderen Verantwortung. Er führt eine Volkspartei in Baden-Württemberg.« Ein wunderbarer Satz! So viel Wahres über das Wesen der Grünen steckt in ihm! So vielseitig verwendbar ist er! So oft schon wurde er so oder ähnlich von den Göring-Eckardts und Özdemirs dieser Republik gesprochen! Man zählt schon seit Jahren nicht mehr mit.

Von Polizei eskortierte Atommülltransporte? Nun, wir sind eben jetzt in einer anderen Situation. Gesindel abschieben? Unbedingt, schließlich führen wir eine Volkspartei. Faules Arbeitslosenpack drangsalieren? Lehnten wir bis neulich zwar ab, aber jetzt sind wir ja an der Regierung. Bombenkrieg führen? Hm. Da sind wir eigentlich dagegen, aber wir haben jetzt eine Dings, eine ... äh ... andere Verantwortung. So gesehen könnte der grüne Leitsatz auch lauten: »Wenn nicht hü, dann eben hott, ist ja eh wurscht.« Da hat die Partei des fleischgewordenen Jein mit Figuren wie Kretschmann (früher Mitglied des KBW, heute Mitglied der BRD) genau die Richtigen in ihren Reihen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.