Mühe nur beim Feiern

Die deutschen Volleyballfrauen gewinnen gegen Tunesien in drei kurzen Sätzen

  • Martin Moravec, dpa
  • Lesedauer: 3 Min.
Das DVV-Team ließ Tunesien nicht den Hauch einer Chance. Im dritten Spiel der Volleyball-WM holten die deutschen Volleyballfrauen einen nie gefährdeten Sieg gegen Tunesien.

Rom. Ein wenig Mühe hatten die deutschen Volleyballerinnen erst nach ihrem besseren WM-Trainingsspielchen. Beim Posieren mit dem Endrunden-Maskottchen konnte sich der EM-Zweite zunächst nicht so gut in Szene setzen wie zuvor gegen Tunesien. Locker und leicht bezwang nämlich die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti den krassen Außenseiter in Rom mit 3:0 (25:7, 25:12, 25:7) und kann für die zweite WM-Runde planen.

»Jeder war diszipliniert, vor allem die jungen Spielerinnen haben einen guten Job gemacht«, erklärte der 42-Jährige am Donnerstag nach dem zweiten Sieg bei der Endrunde in Italien. Vor den letzten beiden Partien am Wochenende in Gruppe A wechselte er sein Team munter durch und gönnte den Stammkräften Verschnaufpausen.

»Das Ziel war hoch zu gewinnen. Das wichtigste war aber, die Konzentration hochzuhalten und durchzuziehen«, resümierte Kapitän Margareta Kozuch, die von der Rotation angetan war: »Jeder hat die Möglichkeit bekommen zu spielen, jeder ist bei uns wichtig.«

Guidetti strich Mittelblockerin Christiane Fürst und Libero Lenka Dürr für das Sparringsduell sogar komplett, um sie für die mit Blick auf den weiteren WM-Verlauf wegweisenden Partien am Samstag (20.00 Uhr) gegen Italien und am Sonntag (17.00 Uhr/) gegen Kroatien durchatmen zu lassen. Die umbesetzte Mannschaft hatte mit den Nordafrikanerinnen, die sich zum dritten Mal für eine WM qualifizieren konnten, wie erwartet keine Probleme.

Für eine Schrecksekunde sorgte allerdings Stefanie Karg, die beim Stand von 3:0 im ersten Satz nach einem Block unglücklich auf dem Parkett aufkam. Die 29-Jährige musste am Spielfeldrand minutenlang behandelt werden und bekam einen Verband um den rechten Knöchel verpasst. Youngster Wiebke Silge ersetzte die Mittelblockerin, die zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde. Guidetti ging aber nicht von einer schwerwiegenden Verletzung aus.

Das DVV-Team blieb im Rhythmus und ließ Tunesien nicht den Hauch einer Chance. Gerade mal sieben Zähler gelangen dem Kontrahenten in Abschnitt eins. Kozuch und Maren Brinker waren als punktbeste Spielerinnen allein jeweils sechsmal erfolgreich.

So entspannt wie auch in den folgenden beiden Sätzen dürfte Guidetti, der sein Team mit zwei Video-Sitzungen auf das Leichtgewicht eingestimmt hatte, das Spielgeschehen der DVV-Frauen im weiteren WM-Verlauf nicht mehr verfolgen. Tunesien war in Abwehr und Angriff überfordert, Kozuch & Co. mussten nicht mal mit voller Kraft agieren. Für das Schlusslicht in Gruppe A ist es schon als Erfolg zu werten, dass sie im zweiten Durchgang den ersten deutschen Satzball abwehren konnten.

Mit Einbahnstraßen-Volleyball ging es weiter. Den Zuschauern - in der deutlichen Mehrheit Schüler, die kostenlosen Eintritt bekommen hatten - war die einseitige Partie egal. »Es hat richtig Spaß gemacht, vor diesen Kids zu spielen«, erzählte Guidetti, dessen Mannschaft Punkt um Punkt (9:2, 16:4, 22:6) sammelte und den nie gefährdeten zweiten Turniersieg einfuhr.

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