Babyleichte Kundenbindung

Grit Gernhardt findet Fertignahrung für Kinder überflüssig und gefährlich

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Kinderlebensmittel - das klingt nach besonders gesund, extra Vitaminen und Nährstoffen, die Babys zum Aufwachsen brauchen. Mit perfekter Natur, strahlenden Müttern und glücklich breiverschmierten Säuglingen bewerben die Nahrungsmittelmultis überteuerte und vor allem überflüssige Produkte wie Getreidebreie zum Trinken, Babykekse und gezuckertes Teegranulat. Und sie werden gekauft. Obwohl sie teils Zuckerbomben sind, die zu Karies und Übergewicht bereits bei Kleinkindern führen können.

Andererseits verwundert es kaum, dass viele Verbraucher das Vertrauen in sich verloren haben, wenn es um die Ernährung ihrer Kinder geht - daran arbeitet die Lebensmittelindustrie schließlich seit Jahren. Bei vielen Kinderärzten liegen die bunten Flyer von Nestlé, Hipp oder Bebivita aus, die dazu raten, vier Monate alte Babys an industriell hergestellte Zusatzkost zu gewöhnen. Schließlich ist die Ernährung in den ersten Lebensmonaten »prägend und beeinflusst das spätere Ernährungsverhalten«, wie ein Kinderarzt auf der Foodwatch-Pressekonferenz am Donnerstag betonte. Während er damit aber vor zu frühem Zuckerkonsum warnen wollte, nutzt die Industrie die Erkenntnis für ihre Zwecke: Wer als Baby an Fertignahrung gewöhnt wird, ist später ein besserer Konsument für Tiefkühlpizza und Mikrowellenmahlzeiten. Kundenbindung babyleicht gemacht.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -