Flucht vor dem Terrorfeldzug

Syrisch-kurdische Enklave im Zangengriff der Miliz »Islamischer Staat«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) rückt von allen Seiten an die kurdische Stadt Kobane (arabisch: Ain al-Arab) im Norden Syriens heran. Die Extremisten seien nur noch vier bis sieben Kilometer entfernt, hieß es. Es gab in Kobane mindestens drei Tote durch Artilleriebeschuss. Die von den USA angeführte Allianz attackierten unterdessen im Norden und Osten Syriens erneut wichtige Infrastruktur, die unter IS-Kontrolle steht.

Die Dschihadisten versuchen seit Tagen, Ain al-Arab einzunehmen. Vor mehr als einer Woche hatten sie Dutzende Dörfer im Umland unter ihre Kontrolle gebracht und eine Massenflucht Richtung Türkei ausgelöst. Die Orte liegen an der türkischen Grenze in einer Enklave, die von den kurdischen Verteidigungskräften beherrscht wird. Die IS-Miliz kontrolliert im Norden und Osten Syriens bereits rund ein Drittel der Fläche des Landes.

Die USA und ihre arabischen Verbündeten bombardierten unter anderem eine Gasanlage bei der ostsyrischen Stadt Dair as-Saur, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. Die Anlage am Rande von Chascham gelte als die größte ihrer Art in Syrien. Sie versorge Kraftwerke im Land, die Provinzen mit Strom beliefern. Bereits in den vergangenen Tagen hatte das Bündnis Ölanlagen unter IS-Kontrolle bombardiert.

Augenzeugen berichteten, die Türkei habe ihre Militärpräsenz an der Grenze u.a. mit Panzern verstärkt. Auf der türkischen Seite der Grenze schlug erneut mindestens eine Mörsergranate aus der umkämpften syrischen Region ein. Im Distrikt Suruç sei das Geschoss auf freiem Feld detoniert, berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Das türkische Suruç ist das Ziel der kurdischen Flüchtlinge. In dieser Stadt herrscht de facto der Ausnahmezustand. Über das Leben dort berichtet unsere Reportage auf Seite 3. Agenturen/nd

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