»Der Zustand ist hochgradig kritisch«

Westafrikanische Staatschefs bitten die Welt um Hilfe im Kampf gegen Ebola

  • Lesedauer: 2 Min.
Sowohl der infizierten Spanierin als auch dem am Donnerstag nach Deutschland ausgeflogenen UNO-Mitarbeiter aus Sudan geht es sehr schlecht. Auf einem Krisentreffen in Washington wird um Hilfe gebeten.

Madrid. Der Zustand der mit dem Ebola-Virus infizierten Spanierin hat sich deutlich verschlechtert. Dies gab der Bruder der Pflegehelferin am Donnerstag nach einem Gespräch mit den behandelnden Ärzten in der Madrider Carlos-III-Klinik bekannt. Die stellvertretende Klinikchefin Yolanda Fuentes bestätigte die Angaben. Es könnten aber auf Wunsch der Patientin keine weiteren Informationen über ihren Gesundheitszustand gegeben werden könnten.

Die Frau hatte sich bei der Behandlung eines aus Westafrika ausgeflogenen Kranken mit dem Virus infiziert. Es war die erste Ebola-Infektion von Mensch zu Mensch in Europa.

In der Carlos-III-Klinik wurden vier weitere Kontaktpersonen der Kranken unter Quarantäne gestellt - drei Ärzte und eine Pflegerin. Zwei Patienten wurden aus der Isolierstation entlassen. Neben der Kranken wurden dort am Donnerstag sechs Kontaktpersonen behandelt oder beobachtet. Dazu gehörten der Ehemann der Frau, drei Ärzte und zwei Pfleger.

Auch dem nach Leipzig gebrachten Ebola-Patienten geht es nach Angaben seiner Ärzte schlecht. »Der Zustand ist hochgradig kritisch, wenngleich stabil«, sagte der leitende Oberarzt Thomas Grünewald bei einer Pressekonferenz des Klinikums Sankt Georg, in dem der 56-jährige UNO-Mitarbeiter aus Sudan seit Donnerstag behandelt wird. Für andere Patienten, Besucher oder die Öffentlichkeit bestehe keine Ansteckungsgefahr, betonte das Krankenhaus. »Der Patient ist auf einer Sonderisolierstation, die diesen Namen auch verdient hat«, sagte Ingrid Möller vom Gesundheitsamt in Leipzig. Er war am Donnerstagmorgen am Flughafen Leipzig/Halle mit einem Jet aus Liberia angekommen. Die »extremen Behandlungskosten« des Mannes werden von der UNO getragen.

Ohne schnelle internationale Hilfe für Westafrika droht die Ebola-Epidemie nach Ansicht des obersten US-Seuchenschützers Thomas Frieden zum »nächsten Aids« zu werden. »In den 30 Jahren, die ich im öffentlichen Gesundheitssektor arbeite, ist Aids der einzige vergleichbare Fall«, sagte der Chef der US-Gesundheitsbehörde CDC am Donnerstag in Washington. Er äußerte sich bei einem Ebola-Krisentreffen von Vertretern der UNO, der Weltbank und des IWF. Von dort richteten die Staatschefs der drei am stärksten von Ebola betroffenen westafrikanischen Länder einen Hilferuf an die Weltgemeinschaft. »Diese Krankheit ist eine internationale Bedrohung und verdient eine internationale Antwort«, forderte Guineas Präsident Alpha Condé. dpa/nd

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