Human Rights Watch: Ukrainische Armee setzte Streubomben ein
Menschrechtsorganisation berichtet über Abwurf der international geächteten Waffen bei Kämpfen mit prorussischen Separatisten im Raum Donezk
Berlin. Schwere Vorwürfe gegen die ukrainische Armee: Einem Bericht der Menschenrechtsorganisation »Human Rights Watch« (HRW) zufolge soll die Armee im Konflikt in der Ostukraine international geächtete Streubomben abgefeuert haben. Streubomben seien Anfang Oktober bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten um Donezk an mehr als einem Dutzend Orten zum Einsatz gekommen, heißt es in einem am Montagabend veröffentlichten Bericht.
Streubomben zerteilen sich vor dem Aufprall in viele kleinere Sprengsätze, sogenannte Bomblets. Sie verminen damit praktisch ganze Landstriche. So werden häufig auch Zivilisten und vor allem Kinder oft noch nach Jahren zu Opfern der heimtückischen Waffen, wenn sie die faustballgroßen Sprengkörper berühren und diese zur Explosion bringen. HWR wirft auch den Separatisten vor, derartige Waffen einzusetzen.
Zwar ließe sich bei vielen der Angriffe nicht eindeutig feststellen, wer die Streubomben abgefeuert habe, heißt es in dem Bericht weiter. Doch »die Beweise deuten bei mehreren Angriffen darauf hin, dass ukrainische Regierungstruppen verantwortlich waren«. Vor allem bei Angriffen auf das Stadtzentrum von Donezk Anfang Oktober gebe es besonders deutliche Hinweise für die Verantwortung der Regierungstruppen.
Bislang haben 114 Staaten ein internationales Abkommen zum Verbot von Streubomben unterzeichnet. Deutschland hatte 2006 seinen Verzicht auf Steumunition erklärt und die Vernichtung aller Bestände angeordnet. Agenturen/nd
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