Der Kaufhausriese

Karstadt-Eigner Benko strebt angeblich Übernahme von Kaufhof an / Unternehmer biete 2,5 Milliarden Euro

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main. Der neue Karstadt-Eigentümer René Benko nimmt einem Medienbericht zufolge einen neuen Anlauf zur Übernahme der Warenhauskette Kaufhof. Der österreichische Immobilienunternehmer sei bereits an den Kaufhof-Mutterkonzern Metro und dessen Großaktionär Haniel herangetreten, berichtete die »Lebensmittel-Zeitung« am Donnerstag unter Berufung auf »gut informierte Kreise«. Benko bietet demnach 2,5 bis 2,7 Milliarden Euro. Konkrete Verhandlungen gebe es bisher aber nicht.

Benko hatte sich bereits 2011 als »idealer Eigentümer« von Kaufhof präsentiert, als der Metro-Konzern die Warenhauskette abstoßen wollte. Die Verkaufsgespräche wurden im Januar 2012 aber gestoppt. Neben Benkos österreichischer Immobiliengruppe Signa hatte auch der damalige Karstadt-Besitzer Nicolas Berggruen ein Angebot vorgelegt. Die Offerte von Benko soll sich auf etwa 2,1 Milliarden Euro belaufen haben.

Anders als damals sei die Finanzierung diesmal gut abgesichert, berichtete die »Lebensmittel-Zeitung« weiter. Benko sei aber nicht der einzige Interessent. Mit Metro sei derzeit noch ein Private-Equity-Unternehmen wegen Kaufhof in Kontakt. Ein Sprecher von Benkos Signa-Holding dementierte laut »Lebensmittel-Zeitung« Kaufabsichten für Kaufhof.

Der Handelskonzern Metro erklärte, er kommentiere grundsätzlich keine »Marktgerüchte und Spekulationen«. Galeria Kaufhof sei ein »erfolgreiches und gut positioniertes Warenhausgeschäft«, mit dem der Mutterkonzern »sehr zufrieden« sei. Das Unternehmen habe immer betont, dass es für einen möglichen Erwerb von Kaufhof neben einem »angemessenen Preis« und einer »soliden Finanzierung« eine »langfristige Zukunftsstrategie« geben müsse.

Benko hatte vor wenigen Monaten die angeschlagene Kaufhauskette Karstadt von Berggruen übernommen. Bereits damals gab es Gerüchte, Benko könnte Karstadt und Kaufhof zu einer Deutschen Warenhaus AG verschmelzen. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.