Haderthauer-Untersuchungsausschuss startet
Verdacht auf Steuerbetrug: Staatsanwaltschaft dehnt Ermittlungen gegen Bayerns Ex-Staatskanzleichefin aus
München. Drei Monate nach dem Rücktritt von Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) startet am Donnerstag (14.00) der Untersuchungsausschuss zur sogenannten Modellbauaffäre. Unter Leitung des SPD-Abgeordneten Horst Arnold wollen die Abgeordneten mehrere Fragen aufklären.
So soll geklärt werden, ob Haderthauer die Fragen der Opposition zu ihrer früheren Beteiligung an der Firma Sapor Modelltechnik wahrheitsgemäß beantwortet hat. Ein weiteres Thema ist die Frage, ob es bei der Unterbringung psychisch kranker Straftäter in der Psychiatrie Verbesserungsbedarf gibt.
Die erste Sitzung dürfte jedoch unspektakulär verlaufen: Auf der Tagesordnung steht lediglich die Frage, welche Akten der Untersuchungsausschuss anfordern soll. Die Zeugen sollen erst im neuen Jahr geladen werden.
Die Firma Sapor Modelltechnik hatte Luxus-Modellautos verkauft, die ein Dreifachmörder im Rahmen seiner Arbeitstherapie entworfen und hergestellt hatte. Haderthauer war zeitweise an dem Unternehmen beteiligt, ebenso ihr Mann, der die Modellautos in In- und Ausland an Sammler verkaufte. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt gegen beide Haderthauers wegen Betrugsverdachts. Ein früherer Geschäftspartner hat Anzeige erstattet.
Staatsanwaltschaft dehnt Ermittlungen gegen Haderthauer aus
Die bayerische Staatsanwaltschaft hat einem Zeitungsbericht zufolge ihre Ermittlungen gegen Haderthauer ausgeweitet. Die Ermittler gingen mittlerweile zusätzlich dem Verdacht nach, dass die Politikerin in den Jahren 2005, 2006 und 2008 Steuern hinterzogen haben könnte, berichtete die »Süddeutsche Zeitung« aus München vorab aus ihrer Ausgabe vom Donnerstag. Demnach geht es um eine Gesamtsumme von etwa 55.000 Euro. Agenturen/nd
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