Anschlag auf israelische Botschaft in Athen
Mindestens 54 Schüsse auf das Gebäude abgegeben - Keine Verletzten / Insgesamt vier Verdächtige auf zwei Motorrädern
Berlin. Mit Sturmgewehren haben Unbekannte in der Nacht zum Freitag dutzende Schüsse auf die israelische Botschaft in Athen abgefeuert. Nach Behördenangaben wurde niemand verletzt, es entstand Sachschaden. Die Tatwaffen wurden bereits bei einem ähnlichen Anschlag auf die Residenz des deutschen Botschafters vor einem Jahr benutzt.
Nach Angaben der Polizei fuhren die Täter am frühen Freitagmorgen mit Motorrädern an der Botschaft vorbei und gaben mindestens 54 Schüsse auf das Gebäude im Norden der griechischen Hauptstadt ab. Insgesamt vier Verdächtige auf zwei Motorrädern sollen für die Tat verantwortlich sein. Auf Fernsehbildern waren Einschusslöcher an dem Gebäude zu sehen.
Die griechische Regierung verurteilte die Tat. »Jeder Terroranschlag ist ein Angriff auf die Demokratie und das Land«, erklärte Regierungssprecherin Sophia Voultepsi. Athens Bürgerschutzminister Vassilis Kikilias versicherte bei einem Besuch in der Botschaft, dass es niemandem gelingen werde, die Beziehungen zwischen Griechenland und Israel zu beeinträchtigen.
Verdächtigt wird eine militante linke Gruppierung. Die »Gruppe der Volkskämpfer« hatte sich vor einem Jahr zu einem ähnlichen Angriff auf die Residenz des deutschen Botschafters in Athen und zu dem Anschlag auf die Zentrale der konservativen Partei Nea Dimokratia im Januar 2013 bekannt. In Griechenland attackieren linke Gruppen immer wieder diplomatische Einrichtungen, Banken oder ausländische Firmen. Meist bleibt es bei Sachschäden.
Die Politik Israels im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen stößt in Griechenland auf breite Kritik, regelmäßig werden dort Demonstrationen zur Unterstützung der Palästinenser organisiert. Am Mittwoch war ein palästinensischer Funktionär im Westjordanland gestorben, als die israelische Armee nördlich von Ramallah mit Tränengas gegen 300 Demonstranten vorging.
Die israelische Regierung machte eine »Hasskampagne« der palästinensischen Behörden im Zusammenhang mit dem Tod des palästinensischen Politikers für den Anschlag in Athen verantwortlich. »Die internationale Gemeinschaft sollte diese Kampagne und ihre Folgen verurteilen«, teilte Israels Außenministerium mit.
Der Jüdische Zentralrat in Griechenland (KIS) erklärte, »dieser Terroranschlag« stehe »nicht für die Haltung der griechischen Bürger gegenüber Israel«. Die Organisation warnte zugleich vor antisemitischen Äußerungen. AFP/nd
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