Das Regime der Schwarzen Null

Kurt Stenger über Deutschland nach dem Jahr 2020

Die Schuldenbremse, die die deutschen Bundesländer ab 2020 zu einem ausgeglichenen Haushalt verdammt, wirft längst ihre Schatten voraus: Die Schwarze Null wird zum Wahlkampfschlager, überall versuchen die Finanzminister, die Etats per Rotstift zu konsolidieren. Und über allen Maßnahmen wacht der oberste Stabilitätsrat - eine Art D-Eurogruppe mit den Finanzministern von Bund und Ländern. Nach deren Einschätzung sieht es, lässt man die hoffnungslosen Altschuldenfälle Bremen und Saarland beiseite, fast überall gut aus. Das Institut der deutschen Wirtschaft ist kritischer, gibt aber auch für viele grünes Licht: Neben den notorisch reichen Bayern und Baden-Württembergern stehe der ganze Osten gut da.

Die neuen Länder als Hort finanzieller Stärke? War da der Wunsch der abreitgebernahen Forscher nach Streichen der schädlichen innerstaatlichen Finanzhilfen der Vater des Gedanken? Umgekehrt wird ein Schuh draus: Nach Auslaufen des Solidarpakts II 2019 braucht es ein Anschlussförderprogramm für den Osten und andere strukturschwache Gebiete, sonst wird es mit der Umsetzung der Schuldenbremse nichts werden. Dann sind die Regierungen vollends damit beschäftigt, die Zinszahlungen aufzubringen - für eine wie auch immer geartete Entwicklungsförderung bleibt unter dem Regime der Schwarzen Null nichts mehr übrig.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -