Wahlfieber hält Athen in Atem
Zweite Abstimmung über einen neuen Staatspräsidenten gescheitert
Athen. Die Wahl eines neuen griechischen Staatspräsidenten ist auch im zweiten Anlauf gescheitert. Der Kandidat der Regierungskoalition, der frühere EU-Kommissar Stavros Dimas (73), verfehlte am Dienstag im Parlament die notwendige Mehrheit. Nur 168 der anwesenden 299 Abgeordneten stimmten für ihn. Notwendig wären 200 Ja-Stimmen gewesen. 131 Parlamentarier enthielten sich der Stimme, wie das Parlamentspräsidium mitteilte. Dimas bekam bei dieser zweiten Runde acht Stimmen mehr als im ersten Durchgang am 17. Dezember.
Die Wahl soll nun bei einem letzten Votum am 29. Dezember entschieden werden. Dann sind lediglich 180 Stimmen notwendig. Scheitert auch diese Abstimmung, sind vorgezogene Wahlen vorgeschrieben.
Regierungschef Antonis Samaras zeigte sich zuversichtlich, dass die Abgeordneten beim dritten Wahlgang »nationale Gefahren und ein nationales Abenteuer« abwenden werden. Jeder Abgeordnete solle sich dann der Konsequenzen bewusst sein, die seine Stimme für die Zukunft des Landes haben werde, hieß es. Die Regierungskoalition arbeitet mit Hochdruck daran, weitere Stimmen unabhängiger Abgeordneter und Parlamentarier kleinerer Parteien zu gewinnen.
Alle Umfragen zeigen, dass das Linksbündnis SYRIZA als Sieger aus vorgezogenen Wahlen hervorgehen könnte. Dessen Chef Alexis Tsipras plant die Neuaushandlung des Sparprogramms sowie einen Schuldenschnitt. Agenturen/nd Seite 7
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.