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Marzahn: Symbol der Solidarität mit Flüchtlingen geschändet

Weihnachtsbaum zersägt, Hasstransparent angebracht / Verein »Hellersdorf hilft« spricht von Angriff auf Hilfsbereitschaft solidarischer Bürger / Aufmarsch gegen Flüchtlinge für Samstag angekündigt - Aufruf zur Gegenaktion

  • Lesedauer: 3 Min.

Berlin. Im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist erneut ein als Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen aufgestellter Weihnachtsbaum geschändet worden. Wie der Verein »Hellersdorf hilft« auf seiner Facebookseite mitteilte, wurde der Baum in der Nacht zum Mittwoch »niedergerissen und zersägt, ein Hasstransparent wurde am Bauzaun gegenüber aufgehängt«. Im Internet kursierten Fotos, auf denen auf dem Transparent ein stilisierter Affe zu sehen ist, neben dem es »Heim doof, Antifa sodoof, Baum der Linken doof« heißt.

Bereits eine Woche zuvor war der Weihnachtsbaum mit Wünschen für Geflüchtete entwendet worden. Der Verein spricht nun von einem erneuten »Angriff von RassistInnen und Nazis« auf die Hilfsbereitschaft der vielen Bürger, »die sich solidarisch mit Geflüchteten zeigen. Es ist absurd, dass hiermit ein Symbol zerstört wurde, das für die Weihnachtsgeschichte steht und somit für Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen, die auf der Flucht sind«, so der Verein. Man werde sich aber »auch im neuen Jahr weiterhin für geflüchtete Menschen und gegen Rassismus« engagieren, hieß es.

Zudem wurde bekannt, dass am 27. Dezember erneut ein Aufmarsch gegen Flüchtlinge in dem Bezirk geplant ist. Eine Gruppe namens »Berlin gegen Asylmissbrauch und linke Gewalt« (BerGeAs) will dann um 18 Uhr »gegen Sozialtourismus, der durch die deutsche Politik und die EU gefördert wird« sowie »gegen eine Politik, die nicht mehr auf das eigene Volk ausgerichtet ist« protestieren. Im Internet wird dazu gegen Flüchtlinge Front gemacht: »Bürger dieser Stadt haben Asylanten satt!«

Auch die so genannte »Bürgerbewegung Marzahn« hat zu der neuerlichen rassistischen Demonstration aufgerufen. »Wer mag, kann diese Veranstaltung am kommenden Wochenende besuchen. Auch hier wird gegen Asylmissbrauch und gegen linke Gewalt mobil gemacht«, hieß es auf deren Facebookseite. Dort waren zuvor auch Drohungen gegen die Linkenpolitikerin Petra Pau und andere Menschen veröffentlicht worden. Die angebliche Bürgerbewegung mobilisiert seit Wochen gegen die Errichtung neuer Flüchtlingsunterkünfte in dem Bezirk.

Im Internet wird unterdessen zu Gegenaktionen mobilisiert. Es sei »sehr wichtig, sich diesen Rassisten in den Weg zu stellen. Es muss ein Zeichen gesetzt werden für ein Marzahn, das Flüchtlinge immer noch Willkommen heißt«, heißt es. »Der Aufmarsch dieser nicht nur ,besorgten Bürger‘, sondern offenkundig gewaltbereiter Neonazis muss unter allen Umständen verhindert werden, sonst ist alle Mühe, die sich Antifaschisten bis jetzt in Marzahn gegeben haben dahin.« nd

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