Unschuldige Opfer
Olaf Standke über die Pentagon-Strategie gegen die IS-Terrormiliz
Als vor einigen Tagen bei Angriffen der syrischen Regierungstruppen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat auch Zivilisten getötet wurden, war nicht zuletzt in Washington die Empörung groß. Wie groß dabei der Zynismus der Obama-Regierung ist, wurde jetzt wieder deutlich, als das Pentagon einen Lagebericht zum Krieg gegen die Gotteskrieger gab. Denn da war nicht nur von schwindender militärischer Stoßkraft der Dschihadisten die Rede, die sich zunehmend in die Defensive flüchten müssten.
Überprüfen lassen sich die Pentagon-Angaben nur schwer, aber fast gleichzeitig kam die Meldung, dass bei einem mit großer Mühe abgewehrten IS-Angriff auf einen irakischen Stützpunkt mindestens 15 Soldaten starben. Konkrete Fakten etwa über außer Gefecht gesetzte Terroristen blieb Pentagon-Sprecher Kirby ohnehin schuldig. Dagegen musste er eingestehen, dass der vorgebliche Stopp des IS-Vormarsches teuer erkauft wurde. Obwohl es bisher immer hieß, es gebe keine Hinweise auf zivile Opfer bei den eigenen Luftangriffen, habe man inzwischen in einzelnen Fällen Ermittlungen eingeleitet. Diese Strategie erinnert fatal an das Vorgehen etwa in Afghanistan, militärisch wie propagandistisch. Menschenrechtsgruppen berichteten jedenfalls zuletzt von Dutzenden unschuldigen Frauen, Kindern und Männern, die durch Luftschläge getötet worden seien.
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