Auschwitz-Überlebende erinnern mit Merkel an Befreiung
Präsident des Zentralrats der Juden fordert für Schüler verpflichtenden Besuch für KZ-Gedenkstätten
Berlin. Am Dienstag jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau in Polen durch die Rote Armee zum siebzigsten Mal. Mit einer Veranstaltung in Berlin gedanken am Montag Auschwitz-Überlebende an diesen Tag.
Bei der Gedenkstunde des Internationalen Auschwitz Komitees wird auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprechen. Am 27. Januar 1945 hatte die Sowjetarmee die Überlebenden des nationalsozialistischen Vernichtungslagers befreit. In dem Lager wurden mehr als 1,1 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Million Juden.
Anlässlich der Auschwitz-Befreiung hat der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, gefordert, dass alle Schüler in Deutschland eine KZ-Gedenkstätte besuchen müssen. »Theorie und Unterricht sind schließlich die eine Sache, das konkrete Erleben vor Ort, die plastische Anschauung die andere«, sagte Schuster der »Neuen Osnabrücker Zeitung« vom Montag. Schuster schlug vor, dass »jeder Schüler ab der neunten Klasse verpflichtend eine KZ-Gedenkstätte besucht«.
»Geweint habe ich nur innerlich«
Man kennt Hugo Egon Balder nur aus dem Ulkfernsehen von »Tutti Frutti« bis »Genial daneben«. Wie ernst er sein kann, zeigt Balder in dem Film »Mit dem Mut der Verzweiflung«, mit dem er, anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, bewegend, aber nicht pathetisch vom Schicksal seiner jüdischen Familie im Holocaust erzählt. Jan Freitag sprach mit Hugo Egon Balder über Humor und Ernsthaftigkeit, seine Kindheit und seine Mutter, die Häftling im KZ Theresienstadt war.
Ein gelber Stern auf dem Trikot
Ein Dokumentarfilm schildert die Geschichte der Fußballliga in Theresienstadt. Jetzt sind die Macher auf Tour durch Deutschland. In sieben Städten stellen sie den Film vor. Dabei machen sie auch Halt in Berlin. Ihr Film »Liga Terezín« berichtet über Fußball im KZ, Oded Breda über seine Arbeit mit jungen Juden und Muslimen. Mehr
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