Kopenhagen: Polizei verhaftet mutmaßliche Helfer
Medienberichte: Hass auf Israel könnte Motiv des mutmaßlichen Attentäters gewesen sein
Kopenhagen. Die dänische Polizei hat zwei mutmaßliche Helfer des Attentäters von Kopenhagen in Gewahrsam genommen. Den beiden werde vorgeworfen, dem Täter ein Versteck verschafft und ihm bei der Entsorgung der Tatwaffe geholfen zu haben, sagte der Anwalt eines der Verdächtigen, Michael Juul Eriksen, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Die beiden wurden am Montag einem Haftrichter vorgeführt. Die Boulevardzeitung »Ekstra Bladet« berichtete, die Verdächtigen hätten einen Migrationshintergrund.
Unterdessen berichteten am Montag mehrere Medien über das mutmaßliche Motiv des Attentäters. Denach habe sich der Sohn palästinensischer Eltern mehrfach sehr wütend über Israel geäußert. Der in Dänemark geborene 22-Jährige habe Palästina als zweite Heimat betrachtet und sich sehr für die Palästinenser engagiert, berichtete die dänische Zeitung »Politiken« am Montag unter Berufung auf Mitschüler des Mannes, der eine Erwachsenenbildung absolviert hatte. Einer seiner Freunde sagte dem Blatt: »Er hatte keine Angst offen zu sagen, dass er Juden hasse.«
Der am Sonntag von der Polizei erschossene Todesschütze, dessen Name von Medien mit Omar Abdel Hamid el-Hussein angegeben wird, saß bis vor wenigen Wochen wegen einer Messerattacke in einer S-Bahn im Gefängnis. Dort sei er den Behörden aufgefallen, weil er 39 Mal extremistische Einstellungen geäußert habe, meldete die Nachrichtenagentur Ritzau. Eine entsprechende Warnung sei an den Geheimdienst PET weitergegeben worden. Die Behörden betonten, sie veröffentlichten keine Informationen über bestimmte Personen, teilten aber mit, es handle sich um einen 22-Jährigen.
Dagegen erklärte El-Husseins Anwalt Rolf Gregersen per SMS, er wäre außerordentlich überrascht, wenn sein Mandant die Terroranschläge vom Wochenende begangen haben sollte. Der Mann hatte am Samstag und in der Nacht zu Sonntag zwei Menschen erschossen, einer von ihnen war ein 37 Jahre alter jüdischen Wachmann. Am Sonntagmorgen wurde der Angreifer bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet. Agenturen/nd
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