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Mächtige Leipziger

Alexander Ludewig über zwei Siege von RB an einem Tag

Ein richtig gelungener Tag war der Montag für RB Leipzig. Die Rasenballer siegten sehr überzeugend gegen Fortuna Düsseldorf. Der Angriff auf Liga eins kann nun von Platz fünf weitergeführt werden. Aber wenn nicht heute, dann eben morgen: So unvorhersehbar der Fußball oft ist, der Aufstieg von RB in die 1. Bundesliga steht fest. Weil der Klub ein Problem nicht hat, das viele Konkurrenten arg belastet: Geldsorgen.

Auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) steht RasenBallsport nicht im Weg - und tat es in der Vergangenheit auch nur scheinheilig. Zum Lizenzierungsverfahren seien »alle in einem offenen Dialog mit der DFL besprochenen Punkte« nun erfüllt, verkündete RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff am Montag den zweiten Sieg. Der so einfach errungen wurde: Der 60-jährige Unternehmer Wolfgang Altmann wurde in den Aufsichtsrat gewählt. Er stößt als »neutrales« Mitglied zu den bisherigen drei, die alle enge Verbindungen zu Geldgeber Red Bull haben.

»Öffnung für Mitglieder« hieß eine weitere Vorgabe der DFL. Nichts leichter als das. RB führte schon 2014 eine dreistufige Fördermitgliedschaft ein: Zahl 100, 500 oder 1000 Euro pro Jahr - und du bist dabei. Mittendrin ist man bei RB damit aber noch lange nicht, ergo kein stimmberechtigtes Vollmitglied. Dafür muss man noch immer 800 Euro als Jahresbeitrag zahlen - und die Prüfung beim Vorstand bestehen. Eine Ablehnung der Vollmitgliedschaft kann jedoch ohne Begründung erfolgen. Und so kam es, dass Altmann - ebenfalls nach sorgfältiger Prüfung - einstimmig gewählt wurde. Von allen 14 (!) stimmberechtigten Vereinsmitgliedern. Mehr als die Hälfte davon zählen zum engen Umfeld von Red Bull.

Kritiker eines solchen Modells gibt es viele. Die DFL gehört aus zwei Gründen nicht dazu. Einerseits arbeitet sie selbst gewinnorientiert, Werte wie Mitbestimmung oder Chancengleichheit sind allenfalls zweitrangig. Andererseits ist RB Leipzig zu mächtig. Als es 2014 nach dem Aufstieg aus Liga drei um die Lizenz für die 2. Bundesliga ging, zeigte die Drohung des Klubs Wirkung, die »50 plus 1-Regel« mit allen (finanziellen) Mitteln bis hin zum Europäischen Gerichtshof anzufechten. Die DFL winkte Leipzig durch, obwohl »RB« zu 100 Prozent für den Investor Red Bull steht. Aber RasenBallsport steht ja drauf.

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