Kritik an Kennzeichnung für Fleisch
Tierschützer fordern auch Angaben für Fertigprodukte
Hamburg. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat die neue Kennzeichnungsverordnung der EU für Fleisch als völlig unzureichend kritisiert. Nach wie vor würden den Konsumenten wichtige Informationen vorenthalten, teilte die Organisation am Dienstag in Hamburg mit. Nur ein Teil des tatsächlich konsumierten Fleisches müsse künftig gekennzeichnet werden, erklärte Helmut Dungler, Präsident von Vier Pfoten.
Ab dem 1. April gilt in der EU eine neue Verordnung zur Kennzeichnung von Fleisch. Künftig müssen Verbraucher auch bei verpacktem frischem - einschließlich tiefgefrorenem - Schweine-, Schaf- sowie Ziegen- und Geflügelfleisch auf dem Etikett zumindest Angaben zum Land der Aufzucht und der Schlachtung erhalten. Bei unverarbeitetem Rindfleisch sind die Angaben bereits Pflicht.
Vier Pfoten bemängelt, dass fleischhaltige Fertigprodukte, verarbeitete Lebensmittel, offenes Fleisch an der Supermarkttheke und Fleisch in der Gastronomie nicht gekennzeichnet werden müssen. Kritisch sehen die Tierschützer auch fehlende Hinweise zu Haltungsformen. »Ein ethisch bewusster Verbraucher möchte wissen, wie das Tier gelebt hat«, teilte Dungler mit.
Ende Januar hatte sich das EU-Parlament für eine strengere Kennzeichnungspflicht von Fleisch in Fertigprodukten ausgesprochen. Der Ausschuss für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des Parlaments stimmte für eine Resolution, wonach die Herkunft des Fleisches verpflichtend angegeben werden soll. Die Abgeordneten wollen damit die EU-Kommission zum Handeln bewegen. Diese soll einen Gesetzesvorschlag erarbeiten. AFP/nd
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