Hollandes letzte Chance

Katja Herzberg zum Ausgang der französischen Regionalwahlen

  • Katja Herzberg
  • Lesedauer: 1 Min.

Ausgerechnet die Konservativen stoppen den weiteren Aufstieg der Front National in Frankreich. Glück gehabt, könnte mensch dazu meinen, dass die rechtsradikale Partei bei der Regionalwahl kein Département gewinnen konnte. Doch ob Marine Le Pen oder Nicholas Sarkozy, für Frankreich gibt weder der Erfolg der einen noch des anderen Anlass zum Aufatmen.

Die Sozialistische Partei von Präsident François Hollande muss reagieren. Binnen drei Jahren haben sie, wo es nur möglich war, an Stimmen und Sitzen verloren. Und schlimmer noch: das Vertrauen vieler Wähler, die nun nicht einmal zur Wahl gegangen sind. Kondolenzbesuche wie an der Absturzstelle des Germanwings-Flugzeuges oder in Tunis sind gebotene und wichtige Zeichen. Mehr aber auch nicht. Hollande muss jetzt mit Reformen überzeugen, die Frankreichs Wirtschaft retten und Arbeitsplätze schaffen.

Dafür darf Hollande nicht mit dem Konzept der Rechten einer rassistischen und egoistischen Gesellschaft konkurrieren. Er muss für eine offene und sozial gerechtere Gesellschaft werben - und etwas dafür tun. Das hieße etwa, den neoliberalen Kurs in Europa nicht länger mitzutragen. Die aktuelle Auseinandersetzung Griechenlands mit den Gläubigern könnte seine letzte Chance sein, eine echte Alternative zu forcieren - im Schulterschluss mit SYRIZA, aber auch mit der Linken in Frankreich.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -