Verteidigungsministerin: Kampfdrohnen fliegen ab spätestens 2025
Ursula von der Leyen (CDU) kündigt gemeinsames Projekt mit Frankreich und Italien an / Opposition spricht von »Täuschungsmanöver«
Hamburg. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will einem Bericht zufolge noch in diesem Jahr die Entwicklung einer europäischen Kampfdrohne auf den Weg bringen. Wie das Portal »Spiegel Online« am Dienstag berichtete, handelt es sich um ein gemeinsames Projekt mit Frankreich und Italien. Demnach soll die bewaffnete Drohne frühestens 2020, spätestens aber 2025 in Bundeswehreinsätzen nutzbar sein. Das US-Militär nutzt die Maschinen bereits für Aufklärungszwecke, gezielte Tötungen sind jedoch auch möglich.
Deutschland werde gemeinsam mit den beiden anderen Ländern »eine neue Generation europäischer Drohnen entwickeln, deren Fähigkeiten über die heutiger Systeme hinausgehen«, zitierte das Portal aus einer Mitteilung des Ministeriums an Obleute im Bundestag.
Demnach soll noch in diesem Jahr eine technische Vereinbarung für das Projekt unterzeichnet werden. Der Haushaltsausschuss des Bundestags soll sich ebenfalls noch in diesem Jahr mit dem Projekt befassen.
Derzeit verfügt die Bundeswehr nur über Aufklärungsdrohnen einer älteren Generation. Von der Leyen hatte die ursprünglich geplante Serieneinführung der Aufklärungsdrohne »Euro Hawk« im Oktober 2014 wegen großer technischer Probleme ausgeschlossen.
Die Grünen werfen von der Leyen ein »Täuschungsmanöver« vor. So solle die Bezeichung »bewaffnungsfähige Drohne« die Anschaffung von Kampfdrohnen verschleiern. dpa/nd
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