Banken wollen Mitarbeiter einsparen

Minizinsen und Regulierungsaufwand werden als Gründe angeführt

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt/Main. Die deutsche Bankenbranche steht einer Umfrage zufolge vor einer neuen Sparwelle. Fast jedes zweite Institut (46 Prozent) plant, im laufenden Jahr die Zahl seiner Mitarbeiter zu verringern. Mit Einschnitten ist nach der am Freitag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens EY (Ernst & Young) vor allem im Privat- und Firmenkundengeschäft zu rechnen. Dort ist der Wettbewerb besonders hart. Nur jede fünfte deutsche Bank (21 Prozent) will demnach in diesem Jahr zusätzliche Mitarbeiter einstellen.

»Im aktuellen Niedrigzinsumfeld gibt es für die Banken kaum noch etwas zu verdienen - gleichzeitig drängen immer neue Wettbewerber auf den deutschen Markt und verstärken den ohnehin sehr hohen Preisdruck. Hinzu kommen die weiter steigenden regulatorischen Anforderungen«, erklärte EY-Partner Claus-Peter Wagner. »Die Situation in der deutschen Bankenbranche bleibt also schwierig, die Gewinne dürften vorläufig auf niedrigem Niveau verharren.«

Vier von zehn Banken (40 Prozent) in Deutschland wollen demnach ihre Kosten in erheblichem Umfang drücken, etwa jedes zehnte Institut (12 Prozent) erwägt radikalere Maßnahmen wie den Verkauf von Geschäftsbereichen. Befragt wurden für das EY-»Bankenbarometer« 226 Banken in Europa, darunter 50 in Deutschland. In den einzelnen Regionen stehen die Institute - mit Ausnahme Österreichs - für mindestens 50 Prozent des Marktes.

Auch in anderen europäischen Bankenmärkten sei die Stimmung eher trüb, stellten die Experten fest. Im europäischen Durchschnitt sind die Zahlen allerdings nicht ganz so pessimistisch wie in Deutschland: 43 Prozent der Institute planen demnach einen Stellenabbau, 29 Prozent wollen zusätzliche Mitarbeiter einstellen. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.