Mehr als 1800 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer gerettet

Mehrere Schiffe bringen Flüchtlinge nach Sizilien

  • Lesedauer: 2 Min.

Rom. Im Mittelmeer sind mehr als 1800 Bootsflüchtlinge gerettet worden, die zwischen Sizilien und der libyschen Küste in Seenot geraten waren. Wie die italienische Küstenwache am Sonntag mitteilte, wurden rund 1500 Flüchtlinge am Samstag von Küstenwache und Militär Italiens aus drei Booten gerettet. Zuvor seien bereits 318 Flüchtlinge von einem an der Überwachung der EU-Grenze beteiligten isländischen Schiff gerettet worden.

Laut der Küstenwache hatte eines der Flüchtlingsboote einen Notruf per Satellitentelefon abgesetzt. Die daraufhin entsandten Schiffe hätten in der Nähe des Boots zwei weitere entdeckt, die sich ebenfalls in Seenot befunden hätten. Die insgesamt 1500 Flüchtlinge seien dann von vier Schiffen der Küstenwache und einem Marineschiff aufgenommen worden. Von dort würden die Menschen weiter nach Lampedusa und Sizilien gebracht.

Zuvor hatte das an der Überwachung der EU-Grenze beteiligte isländische Marineschiff »Landhelgisgaeslan« bereits 318 Flüchtlinge aufgenommen und sie am Samstagabend in den Hafen von Pozzallo auf Sizilien gebracht. Unter den Geretteten waren den Angaben zufolge 14 Kinder und fünf schwangere Frauen.

Die Zahl der illegalen Einwanderer in die Europäische Union hatte sich im vergangenen Jahr fast verdreifacht. Nach UN-Angaben starben von den knapp 220.000 Flüchtlingen, die 2014 über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen versuchten, mindestens 3500 Menschen. Die Schleuser benutzen oft alte, kaum seetaugliche Boote, die zudem völlig überfüllt sind. Vor allem die chaotische Lage im nordafrikanischen Libyen führt dazu, dass immer mehr Flüchtlinge die gefährliche Überfahrt antreten. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.