Weg mit den Privilegien

Simon Poelchau über den Plan von Schwarz-Rot Alleinerziehende besser zu stellen

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Schwarz-Rot gibt sich in Sachen Familienpolitik einen progressiven Anstrich. Die Fraktionsspitzen der Regierungskoalition haben nämlich beschlossen, den Steuerfreibetrag für Alleinerziehende anzuheben.

Dabei bleibt die gegenwärtige Familienpolitik nicht alleine wegen des Betreuungsgeldes rückwärtsgewandt. Schließlich sind die Steuervergünstigungen, die alleinstehende Mütter und Väter erhalten, immer noch Peanuts im Vergleich zu dem, was Paare erhalten, nur weil sie sich vor dem Traualtar das Ja-Wort gaben. Denn am Ehegattensplitting zu wackeln, hat bisher noch keine Bundesregierung gewagt. Dabei profitiert der Großteil der Frauen jedoch nicht davon, die noch immer den Löwenanteil der unbezahlten Erziehungsarbeit leisten. Stattdessen ist das Ehegattensplitting der wichtigste Grund dafür, warum Frauen hierzulande besonders stark von Altersarmut gefährdet sind. Schließlich wird mit dem Splitting das Familienmodell des meist männlichen Alleinernährers konserviert. Eine minimale steuerliche Besserstellung von Alleinerziehenden ändert da leider nur wenig. So wie es Schwarz-Rot plant, wird nämlich nur ein Bruchteil von ihnen vom Plan der Koalition profitieren.

Letzten Endes müssten in der Familienpolitik alle Privilegien abgeschafft werden, damit - egal ob alleinerziehend, verheiratet oder in einer eingetragenen Partnerschaft - alle Familienmodelle gleichgestellt werden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.