Rettungsschwimmer für die neuen Seen gesucht
In Sachsen können die freiwilligen Helfer die wachsende Zahl der Gewässer kaum noch überwachen
Dresden. Kurz vor Beginn der Badesaison fehlen in Sachsen Rettungsschwimmer. »Wir sind händeringend auf der Suche«, sagte der Sprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Sachsen, Christian Althaler, der dpa. Durch den Ausbau der Seenlandschaft im früheren Braunkohlerevier rund um Leipzig und in der Lausitz kämen immer mehr Gewässer hinzu, die es in der warmen Jahreszeit zu überwachen gelte. »Das können wir kaum noch alles abdecken«, so Althaler.
Zwar gebe es keine Probleme mit dem Rettungsschwimmer-Nachwuchs. Rund 80 Prozent der 3500 Mitglieder in Sachsen sind laut DLRG unter 27 Jahre alt. »Das Interesse bei den Jugendlichen ist groß«, erklärte Althaler. Schwieriger sei die Situation dagegen bei den älteren, einsatzbereiten Rettungsschwimmern, die mit Studium oder Beruf zu tun hätten. »Wir brauchen Leute mit Erfahrung, die regelmäßig Dienste übernehmen.« Die Rettungsschwimmer übernehmen Einsätze ehrenamtlich.
Die Erste Hilfe fange bei Insektenstichen und kleineren Verletzungen an und reiche bis hin zur Rettung bei Kreislaufzusammenbrüchen oder Herzstillständen. »Viele Schwimmer überschätzen sich selbst«, sagte Althaler. Immer öfter sei dabei Alkohol im Spiel. Im vergangenen Jahr gab es in Sachsen laut DLRG 19 Badetote, 2013 waren es 26.
Neben den Rettungsschwimmern der DLRG überwachen auch die Helfer der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die Badestellen an Seen, Schwimmbädern, Talsperren und Kiesgruben. Rund 3000 Rettungsschwimmer gibt es bei der DRK-Wasserwacht. Sie sind an 44 Badegewässern in Sachsen präsent - darunter an der Talsperre Malter, der Talsperre Pöhl, der Schladitzer Bucht oder der Kiesgrube Luppa.
»Es ist generell eine große Herausforderung, die meist ehrenamtlichen Dienste zu besetzen«, erklärte ein DRK-Sprecher. 2014 leisteten die Helfer etwa 1900 Einsätze, davon 24 Lebensrettungen, 40 Bootsbergungen und drei Sucheinsätze. Damit liegt die Zahl der Einsätze etwa auf dem Niveau der Vorjahre. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.