Motorräder dürfen im Stau nicht überholen

Verkehrsrecht

  • Lesedauer: 1 Min.
Motorradfahrer, die im Stau auf der Autobahn oder an einer roten Ampel wartende Autos überholen, riskieren ein Bußgeld und sogar Punkte in Flensburg, so die Deutsche Anwaltauskunft (DAV).

Ob es sich beim Überholen und Durchschlängeln von wartenden Autos um einen unzulässigen Überholvorgang handelt, ist in der Straßenverkehrsordnung zwar nicht explizit geregelt. Dennoch ist dieses von vielen Autofahrern häufig registrierte Verhalten von Zweirädern nicht erlaubt.

»Das hängt vor allem mit dem Verbot, rechts zu überholen zusammen«, sagt Jörg Elsner, Verkehrsrechtsexperte der Deutschen Anwaltauskunft. Denn auf Autobahnen darf rechts nicht überholt werden, weshalb Motorradfahrer rechtlich unproblematisch nur auf der ganz linken Spur fahren dürften.

Dem steht eine andere Regel entgegen. »Beim Überholen muss der Abstand zum Nebenfahrzeug bei mehrspurigen Fahrbahnen einen Meter betragen«, so Rechtsanwalt Elsner. Demnach ist auch das Linksüberholen im Stau für Motorradfahrer ein Ding der Unmöglichkeit.

Diese Regeln gelten auch an roten Ampeln, wobei es eine Ausnahme in der Straßenverkehrsordnung für Fahrrad- und Mofafahrer gibt: Sie dürfen rechts überholen, wenn ausreichend Raum vorhanden ist und mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht überholt wird.

Motorradfahrern, die das Überholverbot missachten, drohen hohe Strafen. Im Bußgeldkatalog sind für verschiedene Überholvorgänge verschiedene Strafen festgeschrieben. So kostet das Überholen bei unklarer Verkehrslage 100 Euro - und einen Punkt in Flensburg. DAV/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.