Werbung

Abgehoben: Auftrag für Drohnenstudie

Abermals Steuermillionen für Industrieförderung

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Das bislang nur vage existierende deutsch-französisch-italienische Projekt zur Entwicklung einer bewaffnungsfähigen europäischen Drohne nimmt Gestalt an. Am kommenden Montag soll eine »Declaration of Intent« unterzeichnet werden. Für Deutschland wird Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) das Projekt unterschreiben. Zunächst geht es um eine Studie, mit der in den kommenden zwei Jahren die Machbarkeit ausgelotet werden soll. Staatssekretärin Katrin Suder sprach am Dienstag von einer Aufklärungsdrohne, »die optional bewaffnet werden kann«. Sie versicherte, dass das zu entwickelnde Gerät zu einer neuen Generation unbemannter Flugkörper gehören werde, deren Leistung die der heutigen Systeme übertrifft. Selbst wenn die Studie von der Machbarkeit eines eigenen europäischen Projektes überzeugen kann, so wird das Gerät vermutlich erst Mitte des kommenden Jahrzehnts verfügbar sein.

Der Vorschlag zur Entwicklung einer solchen Waffe war von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident François Hollande Ende März unterbreitet worden - nachdem die Unternehmen Airbus (ehemals EADS), Dassault und Finmeccanica Alenia Aermacchi sich in laufende Beschaffungsdebatten eingemischt hatten. Sie sahen ihre Interessen nicht berücksichtigt. In aktuellen Erörterungen über eine rasche Beschaffung von Kampfdrohnen für die Bundeswehr waren nur Angebote aus den USA und aus Israel einbezogen. Obwohl von der Leyen wegen des Protestes gegen »Killerautomaten« eine öffentliche Debatte versprochen hatte, ist davon nichts zu merken.

Kritiker des Drei-Länder-Drohnenprojekte sehen darin vor allem eine industriepolitische Maßnahme. Ähnliche multinationale Projekte wie die Transportmaschine A300M oder der NH90-Hubschrauber haben die mannigfachen Probleme solcher Kooperationen deutlich werden lassen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.