Gewerkschaft EVG setzt Ultimatum

Tarifabschluss bis 1. Juni »oder es ist Ende am Verhandlungstisch« / Verhandlungen mit Bahnkonzern gehen am Mittwoch in Berlin weiter

  • Lesedauer: 2 Min.

Update 15.15 Uhr: Komplizierte Situation für die Deutsche Bahn. Während die Eisenbahnergewerkschaft am Mittwoch auf ein endgültige Einigung im Tarifkonflikt drängt und gleichzeitig mit Streik droht, beginnt zugleich an einem unbekanntem Ort die Schlichtung zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Mit Hilfe der Politiker Matthias Platzeck (SPD) und Bodo Ramelow (LINKE) als Schlichter wollen beide Seiten innerhalb von drei Wochen eine Lösung des Tarifkonflikts finden.

Die GDL will eigenständige Tarifverträge für Berufsgruppen des Zugpersonals durchsetzen, die bislang allein von der größeren EVG vertreten wurden. Wichtige Punkte für die GDL sind eine geringere Arbeitsbelastung und eine Begrenzung der Überstunden.

Gewerkschaft EVG setzt Ultimatum

Berlin. In den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn drängt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auf ein schnelles Ergebnis. Ziel sei ein Tarifabschluss zum 1. Juni, sagte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba nach einer Mitteilung vom Dienstag. »Entweder wir kriegen den am Mittwoch hin oder es ist Ende am Verhandlungstisch.« Dann gäbe es für die EVG nur noch eine Option - und die laute Arbeitskampf. Am Mittwoch wollen Bahn und EVG ihre Verhandlungen in Berlin fortsetzen, die sie am vergangenen Freitag vertagt hatten.

Verhandelt würden am Mittwoch lediglich die noch offenen Punkte, sagte Rusch-Ziemba. Kernforderungen der EVG sind sechs Prozent mehr Geld, 150 Euro als »soziale Komponente« sowie eine begrenzte Laufzeit. Zwar habe die Bahn in der zwölften Verhandlungsrunde am Freitag nachgebessert, sei aber noch unter den Erwartungen der Tarifkommission geblieben. »Unsere Kolleginnen und Kollegen erwarten nach fast einem Jahr harter Verhandlungen mehr«, betonte sie. »Wir sind nach wie vor zu einem Tarifabschluss am Verhandlungstisch bereit, dazu muss der Arbeitgeber aber noch einen entscheidenden Schritt auf unsere Mitglieder zugehen.«

Zuvor hatte bereits ein EVG-Sprecher der Bahn mit Streik gedroht, sollte sie sich am Mittwoch nicht mit der Gewerkschaft einigen können. »Es wird Arbeitskämpfe geben, wenn es zu keinem Abschluss kommt«, sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -