Klein und pummelig
Von Udo Bartsch
Sind das etwa Hobbits? Nein, ganz bestimmt nicht! Denn Hobbits auf dem Cover abzubilden kostet Lizenzgebühren. Das Geld lässt sich sparen, indem man... nun ja, etwas klein und pummelig geratene Abenteurer zeigt, die rein zufällig ein bisschen an Hobbits erinnern. Insbesondere da sie sich in einer riesigen Schatzhalle befinden, die von einem gefährlichen Drachen bewacht wird.
»Drachenhort« weckt sogar noch weitere Erinnerungen: Die schon klassisch zu nennenden Familienspiele »Heimlich & Co« und »Mitternachtsparty« lassen deutlich grüßen. Mit einer Prise Taktik, etwas Bluff, viel Heimlichtuerei und dem nötigen Glück besitzt »Drachenhort« dieselben Zutaten und transportiert ähnlich Emotionen.
Verfolgt von einem Drachen, steuern die Spieler eine siebenköpfige Abenteurertruppe durch ein Labyrinth und sacken unterwegs Edelsteine ein. Jedem Spieler liegen drei der Helden besonders am Herzen. Möglichst unauffällig achtet er darauf, seine Mannen nicht vom Ungeheuer erwischen zu lassen und als Erster das Tageslicht zu erblicken.
Wer seine Farben zu früh verrät, riskiert, dass die Konkurrenz diese Figuren in Fallen schickt. Sobald der Drache bedrohlich nahe rückt, wird es dennoch Zeit, die Tarnung fallen zu lassen. Immer wieder spielt der Würfel Schicksal. Mal bietet er Wahlfreiheit, mal reißt er ins Verderben. Das ist zwar etwas altmodisch, aber hübsch komponiert und immer wieder spannend.
»Drachenhort« von Reiner Knizia, Ravensburger, für zwei bis sieben Spieler ab 8 Jahre, ca. 27 Euro.
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