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Essen wegwerfen bleibt erlaubt

Bund will Supermärkte nicht zum Spenden zwingen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Fast 1000 Tafeln gibt es inzwischen deutschlandweit, die regionale Verteilung ist allerdings sehr unterschiedlich. So gibt es in Bayern 168 Tafeln, in Sachsen-Anhalt trotz deutlich höherer Armutsquote aber lediglich 28. Fast alle Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich im Bundes- und in den Landesverbänden, lediglich in der Geschäftsstelle gibt es zwölf hauptamtliche Mitarbeiter. Die erste deutsche Tafel wurde 1993 in Berlin gegründet, der Bundesverband existiert seit 1995. 60 Prozent der Tafeln werden von gemeinnützigen Organisationen wie Diakonie, Caritas oder Arbeiterwohlfahrt getragen, der Rest sind eingetragene Vereine.

Im vergangenen Jahr verteilten die lokalen Tafeln den Angaben zufolge etwa 780 000 Paletten mit Lebensmitteln und Sachspenden. Die Höhe der Geldspenden an den Bundesverband stieg 2014 bedingt durch einmalige Großspenden auf rund 4,2 Millionen Euro. Außerdem verteilte der Bundesverband weitere 5560 Paletten im gesamten Bundesgebiet. Das entspricht etwa der Ladung von 168 Lastkraftwagen.

Auch in anderen Ländern gibt es karitative Organisationen, die kostenlos Lebensmittel an Bedürftige verteilen. In Frankreich können sie künftig auf mehr Nahrungsspenden hoffen: Die Nationalversammlung verpflichtete die dortigen Supermärkte kürzlich per Gesetz, unverkaufte Lebensmittel nicht mehr einfach wegzuwerfen. Das Essen muss gespendet, kompostiert oder als Tierfutter verwendet werden.

Pro Kopf werden in Frankreich jährlich bis zu 30 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen, in Deutschland sind es laut einer Studie der Universität Stuttgart sogar rund 82 Kilo pro Person. Dennoch will es Berlin nicht Paris gleichtun: Eine gesetzliche Regelung sei nicht notwendig, Frankreich daher kein Vorbild, hieß es aus dem Haus von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU): »In Deutschland geben bereits zahlreiche Supermarktketten unverkaufte und noch genießbare Lebensmittel insbesondere an die Tafeln auf freiwilliger Basis ab«, sagte eine Sprecherin. Agenturen/nd

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