Rote Fahnen vor der Berghütte
G7-Gegner protestieren gegen Treffen der Industrienationen auf Schloss Elmau
Berlin. Mehr als 20 000 Polizisten wurden an Ort und Stelle gebracht, der Tagungsort war bereits Tage vorher hermetisch abgeriegelt, Südbayern hatte sich für das globale Event rausgeputzt, dazu das herrliche Alpenpanorama: Alles war angerichtet, als am Sonntag der G7-Gipfel in Schloss Elmau, etwa zehn Kilometer Luftlinie von Garmisch-Partenkirchen entfernt, begann. Bundeskanzlerin Angela Merkel bemüht sich, eine gute Gastgeberin zu sein. Sie empfängt zwei Tage lang die Staats- und Regierungschefs aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan. Themen des Treffen sind unter anderem der Klimaschutz, der Schuldenstreit um Griechenland und die Ebola-Seuche. Russland war nicht nach Elmau eingeladen worden. Die Gipfelteilnehmer werfen Moskau vor, die Krise in der Ostukraine anzufeuern.
Doch die Zusammenkunft der mächtigen Wirtschaftsnationen trifft nicht überall auf Sympathie. Mit mehreren Sitzblockaden und Demonstrationen haben G7-Gegner in Garmisch-Partenkirchen gegen das Treffen der Staats- und Regierungschefs protestiert. Mehr als 300 Aktivisten starteten am Sonntagmittag von ihrem Protestcamp zu einer Demonstration. In Hör- und Sichtweite des Tagungsortes darf indes nicht protestiert werden. Eine ursprünglich genehmigte Demonstration von 50 Gipfelgegnern wurde vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof einkassiert - aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Soweit geht die Versammlungsfreiheit in der Bundesrepublik dann doch nicht.
Bereits am Samstag waren bei Protesten G7-Gegner festgenommen worden. 60 Demonstranten wurden nach Angaben der Gipfelgegnern bei Zusammenstößen verletzt. Am Abend hatten heftige Regenfälle dem Protestcamp zugesetzt - auch eine Kundgebung in Garmisch wurde vorzeitig beendet. ckl Seiten 4 und 5
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