Bleibt Blatter doch der Boss?

Medienbericht: Umstrittener FIFA-Funktionär denkt über Verbleib an Verbandsspitze nach

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. FIFA-Präsident Joseph Blatter soll einem Medienbericht zufolge doch wieder über einen Verbleib im Amt nachdenken. Die Zeitung »Schweiz am Sonntag« berichtet unter Berufung auf das Umfeld des Fußball-Weltverbandschefs, Verbände aus Asien und Afrika wollten den angekündigten Rückzug des 79-Jährigen verhindern. Blatter wiederum fühle sich dadurch geehrt und schließe nicht aus, weiter an der Spitze des skandalgeschüttelten Verbands zu bleiben.

»Kommt also der Rücktritt vom Rücktritt?«, fragt das Blatt und schreibt, dass dies nicht auszuschließen ist, sei auch ein Grund dafür gewesen, dass FIFA-Mediendirektor Walter de Gregorio sein Amt vor einigen Tagen »niedergelegt hat. Er plädierte intern für einen Neuanfang in jeder Hinsicht und riet Blatter zum sofortigen Rücktritt«. Doch der umstrittene FIFA-Verbandschef denkt offenbar an das Gegenteil.

»Keiner der bisher genannten Kandidaten, darunter der Brasilianer Zico, kann gemäss der Einschätzung von Fifa-Kennern im Kongress eine Mehrheit hinter sich bringen«, schreibt das Blatt. Unter Berufung auf den PR-Berater Klaus J. Stöhlker, der einige Monate lang direkt Blatter zuarbeitete und ihn bei der Wiederwahl unterstützte, hieß es, Blatter sei »der gewählte Präsident«, am FIFA-Hauptsitz beobachte man, »dass Blatter seit einigen Tagen wieder bester Laune und voller Tatendrang ist«.

Der Schweizer hatte vier Tage nach seiner Wiederwahl Ende Mai angekündigt, bei einem außerordentlichen FIFA-Kongress sein Amt zur Verfügung stellen zu wollen. Als möglicher Termin für die Neuwahlen gilt der 16. Dezember. Bis dahin will Blatter in jedem Fall Präsident bleiben. Wer auf den langjährigen FIFA-Boss folgen könnte, ist noch völlig offen.

Die FIFA steht seit der Verhaftung mehrerer Spitzenfunktionäre kurz vor ihrem jüngsten Kongress in Zürich im Zentrum eines Korruptionsskandals. Die US-Justiz führt Ermittlungen wegen Korruption, Verschwörung sowie organisierten Verbrechens. Blatter selbst hat bislang jede Verwicklung in den Korruptionsskandal bestritten und kündigte bereits an, mit eigenen Reformvorschlägen einen Neuanfang bei der FIFA einleiten zu wollen. dpa/nd

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