Mietrecht nach Maas
Gabriele Oertel hofft auf eine neue Reform, die den Namen auch verdient
Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Zwei Jahre haben die großen Koalitionäre gebraucht, um die im Wahlkampf 2013 von beiden versprochene und vom zuständigen Minister Heiko Maas nach der Wahl sofort in Angriff genommene Mietpreisbremse dem Praxistest zu unterziehen. Die ist zwar nun doch nicht flächendeckend geworden, aber immerhin schon in Berlin, Hamburg und 22 Städten Nordrhein-Westfalens gültig - und zeigt erste Erfolge. Um 3,1 Prozent, so der Mieterbund, sind in der Hauptstadt erstmals seit 2009 die Wiedervermietungsmieten gesunken. Das muss andere Länder überzeugt haben: Neun von ihnen wollen laut »Handelsblatt«-Umfrage jedenfalls demnächst auch auf die Mietpreisbremse treten.
Zum Wochenende wurde angekündigt, dass die Regierung im Herbst das zweite Mietrechtspaket in Angriff nehmen will. Offenbar will Justiz- und Verbraucherminister Maas, den sein SPD-Parteichef Sigmar Gabriel bei der Vorratsdatenspeicherung übelst vorgeführt hat, zumindest bei den Mietern mit Kostensenkungen punkten. Ob nach den zu erwartenden neuen Scharmützeln mit der Vermieterlobby allerdings tatsächlich klare Regeln für Mietspiegel sowie eine geringere und sogar befristete Modernisierungsumlage herauskommen, ist ungewiss. Wenn die Zeit dafür überhaupt noch reicht. In zwei Jahren wird schließlich wieder gewählt.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!