Reichtümler
Personalie: Jeff Bezos, Amazon-Chef, macht mit Geld von sich reden
Wohl jeder fragt sich, wie ein Mensch aus Fleisch und Blut zu einem Vermögen von Dutzenden Milliarden Dollar kommt. Einer, der die Frage beantworten kann, ist Jeffrey Preston »Jeff« Bezos. Bezos, der seinen Nachnamen einem kubanischen Immigranten verdankt, der seine Mutter heiratete, ist der drittreichste Internetunternehmer der Welt, wie das Wirtschaftsmagazin »Forbes« am Mittwoch mitteilte, das sich die Freude einer solchen Erhebung damit zum ersten Mal machte, nachdem es bisher in seiner berühmten Forbes-Liste pauschal die reichsten Menschen der Welt veröffentlichte. Auf dieser rangierte Bezos auf Platz 15.
Auch von Bezos allerdings sind keine Tipps bekannt, wie man reich wird. Allerdings weiß man, dass sein Unternehmen, der 1994 von ihm gegründete, weltgrößte Internethändler »Amazon«, eine schwindelerregende Wertsteigerung an der Börse erlebt hat. Erst in dieser Woche hatte sich Bezos durch den Verkauf von Amazon-Aktien im Wert von einer halben Milliarde Dollar etwas Geld verschafft. Genau genommen ging es um eine Million Aktien im Wert von je 537 Dollar, aber wer schaut bei solchen Summen schon so genau auf die Million? Nun hält Bezos dem Vernehmen nach noch 83 Millionen Amazon-Aktien.
Es kann sein, dass nach dem jüngsten Aktienverkauf bald wieder eine Meldung über einen Neuerwerb des Amazon-Chefs ruchbar wird - wie im August 2013, als der heute 51-Jährige die altehrwürdige »Washington Post« kaufte und dem Zeitungsveteran mit einer zweistelligen Millionenspritze neues Leben einhauchte. Seither folgt man dort dem Konzept, dem auch Bezos’ Onlinehandel folgt: Online wachsen um jeden Preis. Auch eine Weltraumfirma schuf sich Bezos, zur Entwicklung wiederverwendbarer Flugsysteme für Fernflüge. Bezos’ Mysterium ist also offenbar ein Gemisch aus grenzenloser Visionsfähigkeit und ruppiger Rücksichtslosigkeit. Denn in Deutschland klagen seine Beschäftigten über mickrige Tarife und der Buchhandel über existenzbedrohende Preisdrückerei. Milliardäre müssen jedenfalls flexibel sein.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.