Gewinn gewinnt

Von Udo Bartsch

  • Udo Bartsch
  • Lesedauer: 2 Min.

»Machi Koro« ist eines der zurzeit sehr angesagten »Minimalspiele« aus Japan, die mit geringem Regel- und Materialaufwand erstaunlich viel Spaß hervorkitzeln. »Machi« bedeutet »die Stadt«, »Koro« bedeutet »würfeln«. Und damit ist schon das Wesentliche umrissen. Jeder Spieler will als frischgebackener Bürgermeister sein Dorf mit Bahnhof, Einkaufszentrum, Funkturm und Freizeitpark zur Metropole hochrüsten. Dazu benötigt er Geld, das wiederum durch andere Gebäude hereinkommen soll.

Ein Weizenfeld und eine Bäckerei stellen das Startkapital jedes Spielers dar. Wer am Zug ist, rollt einen oder zwei Würfel, und das Ergebnis bestimmt den Gewinn: Mal bekommt jeder Spieler etwas, mal nur der Würfler, manchmal muss man sogar blechen. Einnahmen können für Großbauten angespart werden oder fließen sofort in neue Projekte.

Ob ein Stadtplaner auf Supermarkt, Molkerei oder Möbelfabrik setzt, ist eine Frage seiner Strategie. Bestimmte Gebäude harmonieren gut mit anderen. Bald erkennen die Spieler vorteilhafte Kombinationen. Auf diese Weise vermittelt »Machi Koro« dem Gewinner das Gefühl, ökonomisch klug agiert zu haben. Gleichzeitig darf sich der Verlierer damit trösten, dass lediglich die Würfel ungünstig gefallen seien. Am Ende wollen es beide noch mal von vorn versuchen. Klar, denn die Partien verlaufen schnell und spannend. Das kleine »Machi Koro« macht vieles besser als das große »Monopoly«, weil es aufs Wesentliche reduziert ist und nur eine halbe Stunde dauert.

»Machi Koro« von Masao Suganuma, Kosmos, für zwei bis vier Spieler ab 8 Jahre, ca. 13 Euro.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -