Bundeswehr stellt Cybertruppe auf
Aufbaustab gebildet - bald 15 000 Experten unter einem Kommando
Berlin. Die Bundeswehr rüstet ihre Cybertruppen auf und führt bestehende Einheiten und Kompetenzen zusammen, um auf zunehmende digitale Angriffe angemessen reagieren zu können. Ziel ist es, eine neue Qualität zu erreichen und neben Heer, Luftwaffe und Marine möglicherweise eine spezielle Truppe aufzustellen. Zunächst werde es im Ministerium einen Aufbaustab geben, später fasst man notwendige Einheiten an ihren Standorten unter dem Cyber- und Informationsraumkommando zusammen.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erließ am Donnerstag einen entsprechenden Tagesbefehl. Darin wird erläutert, dass die Bundeswehr in Sachen Cybertechnologie auf mindestens zwei Arten betroffen sei: Erstens sei der Cyberraum bereits heute »ein fester Begleiter konventioneller Operationsführung« und stelle - wie bislang Land, Luft, See und Weltraum - eine eigene Dimension dar. Zweitens handelt es sich bei der Bundeswehr um »eine hochgradig vernetzte, zunehmend digitalisierte Großorganisation, die sich schützen muss«.
Im Verteidigungsministerium betont man vor allem die Notwendigkeit der Abwehr von Angriffen. Doch seit Jahren wird auch Angriff trainiert. Im Kommando Strategische Aufklärung bei Bonn gibt es rund 60 Informatiker, die das Eindringen in fremde Netzwerke üben. Demnächst rechnet man mit größeren Dimensionen. Es geht um die Zusammenführung von rund 15 000 militärischen und zivilen Cyberkämpfern. hei Seite 5
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.