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Minister »vergisst« Händel-Festspiele

Bericht: Regierung Sachsen-Anhalts hat keine Finanzierungszusage für weltweit beachtetes Musikfestival beantragt / Schwarz-rote Koalition lehnt Antrag auf nachträgliche Finanzierungszusage ab

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Finanzierung und damit die Existenz der Händelfestspiele in Halle über das Jahr 2017 hinaus steht wegen eines fatalen Fehlers auf der Kippe, berichtete die »Mitteldeutsche Zeitung«. Offenbar hatte das Kultusministerium vergessen, die Finanzierungszusage des Landes für das weltweit beachtete Festival über 2,9 Millionen Euro für die Jahre 2018 und 2019 zu beantragen. Diese sogenannte Kostenanmeldung hätte bereits im vergangenen Jahr mit dem Doppelhaushalt 2015/16 geschehen müssen.

Der Kulturpolitiker Stefan Gebhardt von der Linkspartei wird in dem Blatt mit den Worten zitiert, »Kultusminister Stephan Dorgerloh hat völlig gepennt.« Das Blatt schreibt weiter, der Fehler hätte mit dem Nachtragshaushalt, der eigentlich für die Mehrausgaben zur Bewältigung der Flüchtlingskrise aufgestellt und im Oktober beschlossen werden soll, geheilt werden können. Doch die Koalitionsfraktionen von CDU und SPD haben im Landtag überraschend einen Antrag des zuständigen SPD-Ministers Dorgerloh auf nachträgliche Finanzierungszusage abgelehnt.

Offenbar ist die Zukunft der Festspiele nun offen. Das größte Musikfest des Landes Sachsen-Anhalts in der Geburtsstadt von Händel gilt als »Zentrum der europäischen Händelpflege«. 2013 musste das Festival bereits wegen des Hochwassers abgesagt werden. Die Rückzahlung von Sponsorengeldern und Eintrittskarten setzte die Festspiele finanziell unter Druck. Händels Werk umfsst Dutzende Opern und Oratorien, darunter Messiah mit dem berühmten Chor Hallelulja sowie zahlreiche Werke für Orchester. Agenturen/nd

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