»In der Pflege haben Profitinteressen nichts zu suchen«

Paritätischer Wohlfahrtsverband ruft zum Protest gegen TTIP

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Übergabe von über drei Millionen Unterschriften gegen die Freihandelsabkommen TTIP und CETA an die EU-Kommission war die letzte große Aktion zur Großdemonstration am Samstag in Berlin. Bisher läuft die Mobilisierung sehr erfolgreich: Drei Sonderzüge und 600 angemeldete Busse sollen geschätzte 50.000 Teilnehmer nach Berlin bringen. Auch die Mitfahrbörse des Bündnisses zählt inzwischen über 600 Einträge aus ganz Deutschland.

Unterdessen mobilisieren die Bündnisorganisationen noch einmal ihre Mitglieder. Der Paritätische Wohlfahrtsverband rief am Donnerstag zur zahlreichen Teilnahme an der Großdemonstration auf. Für die Zivilgesellschaft und »jeden Demokraten« sei es »nahezu unterträglich«, wie hinter verschlossenen Türen über wichtige Aspekte des Gemeinwesens verhandelt werden, erklärte Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbands. »Unsere Mitgliedsorganisationen sind tief besorgt und sehen die Weiterentwicklung sozialer Standards in Pflege oder Erziehung durchaus in Gefahr.«, sagte Rosenbrock. Mit der Demonstration am Samstag wolle man ein Zeichen setzen, um das Soziale zu schützen und die Demokratie zu stärken. »Wo es um Erziehung, Pflege oder soziale Arbeit geht, haben Profitinteressen nichts zu suchen. Die Freiheit des Handels findet seine Grenze, wo Menschen Hilfe brauchen«, erklärte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes.

Der Verband plant einen bunten Auftritt auf der Demonstration. Gebastelt wurde ein »Schwarm der guten Sozialfische«, die sich gegen einen großen »Privatisierungs-Ökonomisierungs-Raubtier-Kapitalismus-TTIP-Hai« verbünden sollen. Am Vorabend organisiert der Paritätische eine Party mit einem Live-Konzert der Berliner Band »DUDE« in der Kulturbrauerei. nd/ek

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