Nach AfD-Marsch in Halle: Angriffe auf Linke
Rund 500 kommen zu Anti-Asyl-Aktion der Rechtspartei / Attacke von rund 25 Neonazis auf Gegendemonstranten / Rund 1.500 demonstrieren gegen »dumpfe Parolen und Hass«
Berlin. In Halle in Sachsen-Anhalt hat es nach einem Aufmarsch der Rechtspartei AfD gegen Flüchtlinge und Asylrecht offenbar einen Angriff auf Linke gegeben. Wie die Antifa Merseburg im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilt, hätten nach der Attacke von rund 25 Neonazis auf fünf Aktivisten der Protestbewegung gegen die rechten Aufmärsche »zwei in stationärer Behandlung« aufgenommen werden müssen. »Einer musste bereits operiert werden«, heißt es. In anderen Quellen war von 15 rechten Angreifern die Rede.
Die Deutsche Presse-Agentur schreibt zwar, »Berichte über eine Körperverletzung konnte die Polizei am Abend nicht bestätigen«. Aber auch dem Bündnis »Halle gegen rechts« lagen Informationen vor, dass es »von Seiten des rechten Aufmarschs mehrere Angriffe auf Gegendemonstranten« gegeben habe, bei denen »mehrere Personen verletzt« wurden.
Zuvor hatten rund 1.500 Menschen an zwei Demonstrationen des »Bündnisses gegen Rechts« teilgenommen und gegen einen Aufmarsch der Rechtspartei AfD protestiert. Dort versammelten sich rund 500 Teilnehmer gegen Flüchtlinge und Asylrecht. Die AfD-Landeschefs von Sachsen-Anhalt und Brandenburg, André Poggenburg und Alexander Gauland, traten in Halle auf. Die Mitteldeutsche Zeitung beobachtete eine aggressive Stimmung. »Unter den Teilnehmern: viele Rentner, wenige junge Leute, einige Neonazis. Zusammensetzung und Parolen erinnern an die Aufmärsche der fremdenfeindlichen Pegida- und Legida-Bewegung in Dresden und Leipzig«, schreibt die Zeitung.
Im Anschluss an den AfD-Aufmarsch meldeten linke und antifaschistische Gruppen noch eine spontane Demonstration an der Zentralen Aufnahmestelle (Zast) im ehemaligen Maritim-Hotel an. Dorthin kamen laut Deutsche Presse-Agentur rund 500 Menschen.
Das Bündnis »Halle gegen Rechts« bilanzierte im Sozialen Netzwerk Facebook, der rechte Aufmarsch sei »gescheitert«. Der AfD sei es nicht gelungen, mehr Menschen für »ihre dumpfen Parolen, ihren Hass, ihren Rassismus und ihr völkisches Denken« zu mobilisieren. Das Bündnis verwies darauf, dass »selbst offen erkennbar Neonazis« in den Reihen des AfD-Aufmarsches mitgelaufen seien. Dagegen hätten viele Menschen gezeigt, »dass sie nichts von Hass, Hetze und Rassismus halten«. nd/mit Agenturen
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