Verhandlungen bei Karstadt ohne Ergebnis

Trotz guter Geschäftsentwicklung: Auch nach der zehnten Runde der Tarifverhandlungen konnten sich die Vertreter von ver.di nicht mit der Unternehmensführung einigen

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Frankfurt am Main. Bei den Tarifverhandlungen für die 14 000 Beschäftigten der Warenhauskette Karstadt hat auch die zehnte Runde keinen Durchbruch gebracht. Die Gespräche seien am Dienstagabend erneut ergebnislos vertagt worden, teilte die Gewerkschaft ver.di mit. »Obwohl Karstadt in den letzten Tagen betont hat, dass sich die Geschäftsergebnisse verbessern, waren die Arbeitgeber heute nicht bereit, sich in wesentlichen Punkten der Tarifrückkehr anzunähern«, sagte ver.di-Verhandlungsführer Arno Peuckes.

Ver.di fordert für die Beschäftigten bei Karstadt eine Rückkehr in die Tarifbindung sowie eine Standort- und Beschäftigungsgarantie. Bei einer Vollzeitstelle verdienten Karstadt-Beschäftigte im Verkauf mittlerweile rund 150 Euro weniger im Monat als ihnen laut Tarif zustünde, sagte Peuckes. »Das ist Geld, das die Beschäftigten dringend brauchen. Wir erwarten von der Arbeitgeberseite, dass sie endlich den jahrelangen Sparkurs auf dem Rücken der Beschäftigten beendet.« Karstadt brauche motivierte Mitarbeiter, gute Konzepte sowie Investitionen in die Filialen. »Die Mittel dafür können nicht immer weiter vor allem aus dem Geldbeutel der Beschäftigten stammen. Das ist so verantwortungslos wie kurzsichtig«, erklärte Peukes. Die Gewerkschaft fordert außerdem neue Investitionen in die Häuser. Derzeit gingen die Investitionen oft nicht über Schönheitsreparaturen hinaus, sagte der Gewerkschafter.

Karstadt-Chef Stephan Fanderl hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass die Beschäftigten als »großes Dankeschön für ein verbessertes Ergebnis« dieses Jahr Weihnachtsgeld bekommen sollen. Der Start ins wichtige Weihnachtsquartal sei gut verlaufen. Auch die Sanierungsbemühungen der vergangenen zwölf Monate zeigten inzwischen sichtbare Erfolge. »Wir verdienen an der Ladenkasse wieder Geld«, hatte Fanderl in einem Interview gesagt. Eine ver.di-Sprecherin kommentierte die Ankündigung mit den Worten, die Zahlung von Weihnachts- und Urlaubsgeld stehe den Mitarbeitern laut Arbeitsvertrag zu. Zuletzt hatte Karstadt Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld erst nach Protesten der Beschäftigten gezahlt.

Das Unternehmen hatte im Mai 2013 die Tarifbindung verlassen. Nach Angaben von ver.di sollen die Verhandlungen noch in diesem Jahr fortgesetzt werden. Agenturen/nd

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