Sprachreise endet in einer Katastrophe
Busunglück bei Erfurt fordert ein Todesopfer und 25 Schwerverletzte
Annaberg-Buchholz. Rund 1000 Menschen haben im sächsischen Annaberg-Buchholz der Opfer des schweren Busunglücks von Erfurt gedacht. Am Gottesdienst in der St. Annenkirche nahmen am Sonntag auch zahlreiche Schüler der evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge teil, aus der die Kinder und Lehrer stammten, die am Freitag auf der Rückfahrt von einer Sprachreise auf der A 4 verunglückt waren. Nach Angaben von Schulleiter Holger Schieck wurden am Sonntag noch zehn Schüler und eine Lehrerin im Krankenhaus behandelt.
Ob es sich um einen Fahrfehler oder ein technisches Problem handelte, ist laut Polizei noch ungeklärt. Der Bus mit der Schülergruppe war am Freitag nach einem Überholmanöver nach rechts von der Straße abgekommen, in die Böschung gefahren und auf den Seitenstreifen gekippt. Der vierjährige Sohn einer Lehrerin wurde getötet und 25 Insassen schwer verletzt.
Zwar sei die Vernehmung des bei dem Unfall nur leicht verletzten Busfahrers aus Österreich abgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher in Erfurt. Das Gutachten eines Sachverständigen, der das Buswrack untersucht habe, stehe aber noch aus. Der Bus sollte die Kinder und Betreuer nach einer zweiwöchigen Sprachreise in England zurück nach Annaberg-Buchholz bringen. Das österreichische Busunternehmen sicherte ebenfalls Unterstützung zu. Den Opfern und ihren Angehörigen gelte sein Mitgefühl, sagte Geschäftsführer Erich Krautgartner. »Wir versuchen alles Mögliche, um ihren Schmerz zu lindern und ihnen beizustehen.« Dazu gebe es Kontakte zu der Schule. Nach seinen Informationen sei der Fahrer erst am Morgen in den Bus gestiegen.
Schulpfarrer Matthias Brand dankte den Rettungskräften, die sich nach dem Unfall um die verletzten und traumatisierten Schüler gekümmert hätten. Angesichts des Ausmaßes der Zerstörungen am Bus sei er dankbar, dass nicht noch Schlimmeres passiert sei. In der Schule sollte am Montag noch kein regulärer Unterricht stattfinden, sagte Schieck. »Viele Kinder in anderen Klassen haben ja auch Geschwister, die mit im Bus waren.« Für sie stünden neben Lehrern und Pfarren auch Seelsorger bereit. dpa/nd
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