Sieben Babyleichen in Oberfranken gefunden
Polizei bildet Ermittlungsgruppe
Wallenfels. Die Polizei hat in einem Haus in Oberfranken die Leichen von mindestens sieben Babys gefunden. Die Ermittler suchen nach einer 45 Jahre alten Frau, wie eine Polizeisprecherin sagte. Sie soll bis vor kurzem in der Wohnung gelebt haben. Wie die Säuglinge zu Tode kamen, war zunächst völlig unklar. Die Leichen seien in einem schlechten Zustand. Rechtsmedizinische Untersuchungen müssten nun zeigen, ob es möglicherweise noch mehr tote Körper sein könnten.
Eine Anwohnerin hatte am Donnerstagnachmittag den Notruf gewählt, nachdem sie in der Wohnung die sterblichen Überreste eines Säuglings gefunden hatte. Daraufhin entdeckten die alarmierten Polizisten in einem Zimmer mehrere weitere Leichen. In welchem Verhältnis die Anruferin zu den Hausbewohnern steht, sagte die Polizei zunächst nicht.
Die gesuchte Frau selbst wurde bis zum frühen Freitagnachmittag nicht gefunden. Ob sie als dringend tatverdächtig gilt, wollte die Sprecherin nicht sagen. »Nach ihr wird zumindest gesucht als mögliche Mutter der Kinder.« Zu Details über die Frau hielt sich die Polizei bedeckt. Die Sprecherin bestätigte, dass die 45-Jährige offenbar vor einiger Zeit in dem Haus gewohnt hat.
Die Körper wurden seit Freitagmorgen obduziert. Die Untersuchungen der Rechtsmediziner sollen frühestens Anfang nächster Woche Aufschluss darüber geben, wie lange die Kinder bereits tot sind, welches Geschlecht sie haben und woran sie gestorben sind. »Bei sieben sterblichen Überresten von Neugeborenen nimmt das natürlich einige Zeit in Anspruch«, sagte die Polizeisprecherin.
Mittlerweile wurde die Ermittlungsgruppe »Schlossberg« gegründet. »Es sind noch sehr viele Personen zu befragen und es erfolgen auch weitere Durchsuchungsmaßnahmen«, sagte die Polizeisprecherin. Dabei soll vor allem das Anwesen selbst noch genauer unter die Lupe genommen werden. »Unter Umständen kommen auch noch andere Objekte dazu.« dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.