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Eierhäuschen wird eingerüstet

Historische Ausflugsgaststätte im Plänterwald soll nach der Sanierung 2018 wieder öffnen

  • Steffi Bey
  • Lesedauer: 3 Min.
Das Bauschild steht, das Gerüst wird in dieser Woche am Eierhäuschen gesetzt: Anfang 2016 sollen dann die Planungsleistungen für die Sanierung der historischen Ausflugsgaststätte vergeben werden.

»Wir gehen davon aus, dass die umfangreiche Sanierung 2017 beginnt«, kündigt Katja Cwejn vom Berliner Immobilienmanagement (BIM) an. Für die Bauarbeiten sei bisher gut ein Jahr veranschlagt. Bis zum zweiten Quartal 2018 soll das Eierhäuschen in neuem Glanz erstrahlen.

Mit der in dieser Woche angebrachten Einrüstung und dem Wetterdach soll das mehr als 120 Jahre alte Gebäude zunächst vor dem weiteren Verfall geschützt werden. Wie berichtet, stellt das Land Berlin sieben Millionen Euro zur Sanierung der einst beliebten Ausflugsgaststätte am Ufer der Spree aus dem Sondervermögen Investitionen in die wachsende Stadt (SIWA) zur Verfügung.

Die BIM, als derzeitige Eigentümerin, ließ deshalb in den zurückliegenden Wochen zunächst einen Denkmalpflegeplan erstellen. Darin enthalten sind konkrete Vorgaben für den Umgang mit der geschützten Bausubstanz. »So soll unter anderem die Backsteinfassade ausgebessert und nicht komplett erneuert werden«, nennt Katja Cwejn ein Beispiel. Auch die ursprünglich vorhandenen Innengeländer bauen Handwerker nach historischem Vorbild und passen sie wieder ein. Fest stehe ebenfalls, dass keine der mehr als 120 Jahre alten Wände entfernt werden dürfen, betont die Mitarbeiterin der BIM-Pressestelle. Im Laufe des kommenden Jahres wird die Grün Berlin GmbH ein detailliertes Nutzungskonzept vorlegen, bestätigt Geschäftsführer Christoph Schmidt. Es fließe praktisch in die Zukunftspläne für den Spreepark mit ein. Das Unternehmen bewirtschaftet künftig den Park. »Der Nutzungsvertrag mit dem Senat wird noch in diesem Jahr unterzeichnet«, sagt Schmidt. Klar sei, die historische Gaststätte werde auch wieder gastronomisch genutzt. So wie das bereits im 19. Jahrhundert der Fall war: 1837 gab es den ersten Bau an dieser Stelle an der Spree. Der Name Eierhäuschen bezieht sich auf die Kneipe, die damals direkt an einer Schiffsanlegestelle lag. Dem Erzählen nach verkaufte der Fährmann hartgekochte Eier an Reisende. Nach mehreren Bränden wurde von 1890 bis 1892 der noch heute erhaltene rote Backsteinbau errichtet. 1902 entstanden noch eine Veranda und ein Saal. Von 1970 bis 1973 fanden Rekonstruktions- und Umbauarbeiten statt.

»Soweit wir informiert sind, gibt es zurzeit noch keine aktuellen Interessenten für die künftige Nutzung«, sagt Grün-Berlin-Geschäftsführer Christoph Schmidt. Eine große Herausforderung wird auf jeden Fall auch die Erschließung der Ausflugsgaststätte. Denn bislang führt dorthin lediglich eine schmale Straße mitten durch den Wald. Diese Frage wollen die Grün Berlin GmbH und der Bezirk Treptow-Köpenick gemeinsam lösen und arbeiten bereits jetzt eng zusammen. »Erste Gespräch dazu gab es schon«, sagt Christoph Schmidt.

Wer jetzt am Eierhäuschen vorbeikommt, sieht ein verfallenes Gebäude. Die Mauern sind mit Graffiti bemalt, die Fenster mit Stahlplatten verschlossen und der Eingangsbereich ist verrammelt. Vandalismus und Feuchtigkeit haben in den vergangenen Jahren auch das Innere stark beschädigt. Betroffen sind die beiden Säle sowie die Veranda. Experten stellten dennoch fest: Die Substanz des Gebäudes sei gut.

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