Nichts gelernt
Christian Klemm über die Pläne der Bundeswehr im Kampf gegen den IS
Bereits am Donnerstag hat die Bundesregierung beschlossen, in den Krieg gegen die Miliz »Islamischer Staat« (IS) zu ziehen. Jetzt legt Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker seine Pläne für die Mission auf den Tisch: Etwa 1200 Soldaten werden seiner Meinung benötigt, um die Anti-Terror-Koalition vor Ort zu unterstützen. Das wäre zur Zeit der größte Bundeswehreinsatz im Ausland. Insgesamt hat die Truppe mehr als 3000 Behelmte über den Globus verteilt. Von einer Verteidigungsarmee, von der das Grundgesetz spricht, kann seit Jahren nicht mehr die Rede sein.
Doch alle, die den Kampfeinsatz in Syrien befürworten, werden in einigen Jahren zu der Erkenntnis kommen, dass Bomben und Kanonen den IS nicht haben besiegen können - so wie nach 14 Jahren die Taliban in Afghanistan nicht in die Knie gezwungen werden konnten. Am Hindukusch haben zeitweise mehr als 5000 Deutsche die Islamisten aufs Korn genommen. Den Terror haben sie und ihre Verbündeten nicht verjagt: Noch immer verüben die selbst ernannten Gotteskrieger Anschläge und kontrollieren ganze Landstriche. Syrien droht das gleiche Schicksal wie Afghanistan: Die Spirale der Gewalt wird sich schier endlos weiterdrehen, die Leidtragenden sind die dort lebenden Menschen. Eine der maßgeblich dafür Verantwortlichen ist die politische Klasse in Deutschland.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.