Unzertrennliche Fressfeinde

  • Lesedauer: 2 Min.

Moskau. Amur und Timur teilen sich ein Gehege in einem Safari-Park in der russischen Fernostregion Primorje. Häufig leben zwei Tiere zusammen. In diesem Fall jedoch ist eines von ihnen ein Amur-Tiger und das andere ein Ziegenbock namens Timur. Vor zwei Wochen wurde Letzterer dem Tiger als lebende Mahlzeit zum Fraß vorgeworfen. Doch der Gestreifte freundete sich mit seinem Mittagessen an. Beim Spielen traf Timur den Tiger manchmal mit seinen spitzen Hörnern, was das Raubtier ihm aber nachsah.

Die Pfleger glaubten nicht, dass die Freundschaft lange halten würde, und schauten jeden Morgen ängstlich ins Gehege, um festzustellen, ob der Bock noch am Leben sei. Dieser war nicht nur quicklebendig: Er hatte den Tiger sogar aus dessen überdachtem Nachtlager verdrängt. Amur schlief nunmehr im Freien darüber.

Amur und Timur müssen ab sofort dennoch - sicher ist sicher - die Nacht getrennt verbringen. Ein Zaun trennt sie. Am Tag dürfen sie weiter zusammen spielen. Leider scheint ihnen das nicht genug zu sein. Der Tiger, der kein Ziegenfleisch mehr zu fressen bekommt, wird ohne seinen Freund nervös.

Es gibt bereits ein Amur-Timur-Onlineforum. Darauf wird vermutet, Amur und Timur seien deshalb so gute Freunde, weil der eine von Fleisch und der andere von Heu und Gemüse lebe. Ihre Interessen gerieten nicht aneinander. Vielleicht aber, so spekulieren andere, handelt es sich hier einfach um einen klassischen Fall von romantischer Liebe. Axel Eichholz Foto: dpa/Vitaliy Ankov

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.