Miss Abschied und Mr. Spock
Zu Tode erschreckt haben könnten sich in diesem Jahr wieder ein paar Prominente, deren Ableben versehentlich gemeldet wurde. Das Online-Portal von Springers »Welt« etwa erklärte im Juli kurzzeitig Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl für tot. Es habe sich um einen »technischen Anwenderfehler« gehandelt, hieß es zur Entschuldigung. Jüngste Nachricht über den schwer beeinträchtigten Kohl: Es soll ihm besser gehen.
Auch die Queen war der Twittermeldung einer BBC-Moderatorin zufolge schon hinüber. Gleiches kennt Filmfaustkämpfer Bud Spencer, der sich nun als gut vorbereitet für den Ernstfall betrachtet: »Ich bin also daran gewöhnt, gestorben zu sein«, sagte er.
Quicklebendig ist Schauspieler und Theaterleiter Dieter Hallervorden. Dennoch macht er sich vorausschauende Gedanken und plant seine Beerdigung selbst. In seiner Traueranzeige will er die Anschrift des zuständigen Friedhofs und den Vermerk »Bin umgezogen« drucken lassen.
Weil wegen der vielen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge die Friedhöfe und Leichenhallen auf der griechischen Insel Lesbos überfüllt sind, griff die Verwaltung zu einer Notlösung: Dutzende Leichen mussten in provisorisch aufgestellten Kühlcontainern aufbewahrt werden.
Nachdem der Schauspieler Leonard Nimoy, Darsteller des Mr. Spock aus »Star Treck«, im Frühjahr gestorben war, trauerten seine kanadischen Fans auf ihre Weise: Sie bemalten das Porträt des früheren Premiers Wilfrid Laurier auf den kanadischen Fünf-Dollar-Scheinen mit für Spock typischen spitzen Ohren und hochgezogenen Augenbrauen. Die Nationalbank in Ottawa äußerte sich indigniert über das Banknoten-»Spocking«.
Zehn Jahre kämpfte der Türke Sinan Avci gegen den behördlichen Irrtum an, er sei gestorben. Weil er als tot geführt wurde, konnte er weder arbeiten noch Rente beziehen. Seit diesem Sommer lebt er auch amtlich wieder.
Miss Abschied darf sich Rahel Merks aus Baden-Württemberg nennen. Sie gewann im Juni die Premiere des Wettbewerbs um die schönste Bestatterin Deutschlands. Die Misswahl soll die Bestatterbranche in ein sympathischeres Licht rücken.
Den persönlichen Duft von Verstorbenen will eine französische Unternehmerin als Erinnerung für die Hinterbliebenen anbieten. Das Parfüm soll unter Zuhilfenahme von Kleidungsstücken gewonnen werden.
Die Brasilianer werden immer dicker - deshalb bietet ein Friedhof in Rio de Janeiro XXL-Gräber für Fettleibige an. Auch das Krematorium soll für die neuen Anforderungen umgerüstet werden.
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