Chinesen übernehmen KraussMaffei
925 Millionen teuere Übernahme bekanntgegeben
München. Der Spezialmaschinenbauer KraussMaffei wird chinesisch. ChemChina kauft das Münchener Unternehmen vom kanadischen Konzern Onex für 925 Millionen Euro - es ist damit die bisher teuerste Übernahme eines chinesischen Unternehmens in Deutschland. Der größte Chemiekonzern der Volksrepublik kündigte am Montag in München an, dass die Standorte der Gruppe erhalten bleiben. Zudem sollen Stellen geschaffen werden.
Der Betriebsrat von KraussMaffei begrüßte den Eigentümerwechsel. »Wir sind zuversichtlich, dass durch weiteres Wachstum die bestehenden Arbeitsplätze in Deutschland und Europa gesichert und neue geschaffen werden«, erklärte ihr Chef Peter Krahl.
KraussMaffei stellt Anlagen zur Produktion und Verarbeitung von Gummi und Kunststoff her. Der Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2014 dürfte im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent zugelegt haben. Das Unternehmen hat die gleichen Wurzeln wie die Panzerschmiede Krauss-Maffei Wegmann, beide Firmen arbeiten aber unabhängig voneinander. ChemChina hat einen Umsatz von rund 37 Milliarden Euro. Zuletzt war das Unternehmen beim italienischen Reifenhersteller Pirelli eingestiegen.
In den vergangenen Jahren hatten chinesische Unternehmen vermehrt deutsche Firmen gekauft oder sich an ihnen beteiligt. Die bisher größte Transaktion war der Kauf des schwäbischen Betonpumpenherstellers Putzmeister, der vom Baumaschinenhersteller Sany übernommen wurde. Der Weltmarktführer für Pkw-Schließsysteme, Kiekert, ging an den Pekinger Automobilzulieferer Lingyun. Und der chinesische Nutzfahrzeugproduzent Weichai Power stieg beim Gabelstaplerhersteller Kion ein. dpa/nd
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