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Neue Missbrauchsvorwürfe erschüttern Blauhelme

UN kasernieren 120 Soldaten nach neuen Meldungen über sexuellen Missbrauch / Human Rights Watch: Minderjährige aus dem Kongo unter den Opfern

  • Lesedauer: 2 Min.

Genf/New York. Wegen neuer Missbrauchsvorwürfe haben die Vereinten Nationen 120 Blauhelmsoldaten in der Zentralafrikanischen Republik kaserniert. Zumindest einigen von ihnen würden sexuelle Übergriffe vorgeworfen, erklärte ein Sprecher der UN-Mission Minusca am Donnerstag (Ortszeit) in New York. Seit Frühjahr 2014 sind in der Zentralafrikanischen Republik mehr als 30 Fälle sexuellen Missbrauchs durch ausländische Soldaten bekannt geworden.

Bei den neuen Fällen habe eine erste Untersuchung auf Grundlage von Recherchen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch ergeben, dass vermutlich fünf Minderjährige und eine erwachsene Frau von kongolesischen Blauhelmsoldaten missbraucht oder vergewaltigt worden seien. Bei dem siebten möglichen Opfer handele es sich vermutlich ebenfalls um eine Minderjährige, sagte der Sprecher.

Die Soldaten, die im Tatzeitraum zwischen September und Dezember vergangenen Jahres in der Stadt Bambari stationiert waren, stammen aus der Republik Kongo (Kongo-Brazzaville) und der Demokratischen Republik Kongo. Ihnen droht die Rückführung in ihre Heimat, sollten die Fälle sich erhärten. Nach Rechtslage sind dann die dortigen Gerichte für die Strafverfolgung zuständig. Human Rights Watch zufolge sollen insgesamt acht Frauen und Mädchen missbraucht worden sein. Im achten Fall wurde laut UN aber bereits ermittelt, während die sieben anderen Fälle bislang nicht bekannt waren.

Bei fast allen Missbrauchsopfern der bislang bekannten Fälle handelt es sich um Flüchtlinge in UN-Camps, die von den Soldaten beschützt werden sollten. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte in der Vergangenheit, dass die Vorfälle zu zögerlich aufgeklärt würden, und versprach Besserung.

Laut Human Rights Watch gehört zu den Opfern ein 14-jähriges Mädchen, das von zwei uniformierten und bewaffneten Soldaten am Flughafen der Stadt bedroht und vergewaltigt wurde. Eine 18-Jährige sei von drei Männern vergewaltigt worden, nachdem sie ihr gedroht hatten, sie im Fall eines Widerstands zu erschießen. epd/nd

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