Rechter Anschlag gegen Linke und Flüchtlinge in Prag

Kurz nach dem Pegida-Aufmarsch: Mob von 20 bis 30 Vermummten wirft Brandsätze auf Kulturzentrum und Asylunterkunft

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. In Prag haben rund 20 bis 30 mutmaßliche Rechtsradikale ein linkes Sozial- und Kulturzentrum in Prag mit Molotowcocktails angegriffen. Die Feuerwehr konnte den Brand in der Einrichtung, die unter anderem kostenlose Tschechisch-Sprachkurse für Zuwanderer anbietet, rasch löschen, wie die Agentur CTK am Samstag berichtete. In dem Gebäude hielten sich demnach etwa 20 Personen auf. Mehrere von ihnen erlitten Rauch- oder Schnittverletzungen. In anderen Meldungen war von einem Anschlag auf ein Flüchtlingsheim in Prag die Rede, dabei sei ein Mensch verletzt worden. Die vermummten Täter konnten vor dem Eintreffen der tschechischen Polizei entkommen.

Die Attacke erfolgte nur wenige Stunde nach dem Aufmarsch des Pegida-Ablegers in der tschechischen Hauptstadt, bei dem rund 1.500 Menschen gegen Asylpolitik, Flüchtlinge und Islam Front machten. Sie hatten sich mit Spruchbändern wie »Nein zur Einwanderung - Stopp der Merkelisierung« vor der Prager Burg versammelt. Agenturen/nd

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